RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Hotel_am_Saarlaender_Bostalsee_von_GRAFT_5302013.html

23.02.2018

Zurück zur Meldung

Bitte nicht stören

Hotel am Saarländer Bostalsee von GRAFT


Meldung einblenden

Im Kleinen liegt das Feine, rufen uns die Betreiber eines neuen Hotels auf ihrer Website entgegen. Gemeint ist zum einen die Gegend: das Saarland. Aber zum anderen auch der konkrete Bauplatz: zwischen Eichenwald und Seeufer, fernab jeder größeren urbanen Struktur. Die Hauptstadt Saarbrücken liegt eine Dreiviertelstunde Autofahrt entfernt. Im zweitkleinsten Bundesland bedeutet das schon: JWD, janz weit draußen.

Genau dort, hinter den sieben Bergen der Mittelgebirgslandschaft Naturpark Saar-Hunsrück haben GRAFT ein Hotel entworfen. Wie die Großstädter aus Berlin und Kuratoren des diesjährigen deutschen Beitrags zur Venedig-Biennale nach Gonnesweiler ins Sankt Wendeler Land kamen? 2011 wurden sie mit drei weiteren Büros zu einem Mehrfachbeauftragungsverfahren geladen, ausgelobt von der Hotel Kultur GmbH & Co. KG, dem künftigen Hotelbetreiber. GRAFTs Entwurf für das Wellness- und Naturresort „Seezeitlodge“ am Ufer des Bostalsees überzeugte.

100 Zimmer und Suiten auf 12.860 Quadratmetern Geschossfläche sind so im letzten Jahr entstanden. Die Innenausstattung kommt von Nicolay Design (Stuttgart), das 70.000 Quadratmeter große Grundstück haben Ernst Partner Landschaftsarchitekten (Trier) gestaltet. Die Architekten von GRAFT verpassten dem Bau die zentrale Richtung: Sie setzten den Baukörper zwischen Wald, Wiese und See. Zurückgezogenheit pur – oder wie es die Eigentümer auf ihrer Webrepräsentanz ausdrücken: „Der Grundgedanke? Do not disturb!'“ Deshalb gilt auch: Wer rein will, muss klingeln.

Drei Vollgeschosse in massiver Bauweise entstanden auf dem kleinen Hügel. Beziehungsweise darin: Das gesamte Erdgeschoss mit Restaurant, Verwaltung und 2700 Quadratmeter großem Spa wurde unterirdisch angelegt. Darüber: der zweigeschossige Riegel mit Hotelzimmern, umlaufend mit Holzlamellen verkleidet. Was jetzt braun erscheint, wird sich durch den Verwitterungsprozess im Laufe der Zeit in ein silbriges Grau verwandeln. Quer zum See stehend, soll von allen Zimmern aus ein Blick aufs Wasser ermöglicht werden. Die spektakulärste Sicht gibt’s natürlich von den Suiten am Kopfende.

Im zweistelligen Millionenbereich liegen die Baukosten, die die Eigentümerfamilie  in den Neubau investiert hat. Die Familie stammt aus der Region, zu Geld gekommen mit der Produktion von Tiefkühlpizzen. Heute betreiben die Tochter und ihr Mann das Wellnesshotel – und besinnen sich damit wieder auf alte Familientraditionen: Schon die Großeltern hatten einen Gasthof im Saarland. (kat)

Fotos: Michael Moser, Airteam


Zum Thema:

Mehr Architektur in und um Saarbrücken in der Baunetzwoche #501


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Mainzer | 30.06.2020 10:34 Uhr

massive Aufwertung...

... der noch jungen Ferienregion Bostalsee!

GRAFT Architekten bilden hier einen (ge-)wichtigen Gegenpol zu der doch sehr heterogenen Architekturqualität in der Umgebung. Wer es denn geschafft hat, diesen Ort persönlich zu besuchen, spürt die Qualitäten und die sehr gelungene Verknüpfung von indoor und outdoor. Auch jenseits des Kelten-Themas ein besonderer Ort ...

1

schlawuki | 27.02.2018 21:59 Uhr

kelten

in meiner schönen heimatstadt gibt es ein gebäude ähnlicher tektur, ausdehnung und fassadenausformung.
das ist aber ein parkhaus.
und hier stellt sich die frage, wie denn die kelten vor 2000 jahren hier gekurt haben.
so wie auf bild 21? mit flatscreen genau in der ecke in der der ausblick in die freie natur am schönsten wäre vermutlich eher nicht.
und das die lamellenfassade von braun zu silbrig verwittert. hm?
Naja...

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.



Das Erdgeschoss ist in den Hügel integriert, öffnet sich zum See hin.

Das Erdgeschoss ist in den Hügel integriert, öffnet sich zum See hin.

Umgeben vom Eichenwald liegt die Seezeitlodge auf einem Hügel am Bostalsee.

Umgeben vom Eichenwald liegt die Seezeitlodge auf einem Hügel am Bostalsee.

Die Holzlamellen-Fassade verwittert mit der Zeit von braun zu silbrig grau.

Die Holzlamellen-Fassade verwittert mit der Zeit von braun zu silbrig grau.

Kuren wie die Kelten vor 2000 Jahren kann man im Spa der Seezeitlodge.

Kuren wie die Kelten vor 2000 Jahren kann man im Spa der Seezeitlodge.

Bildergalerie ansehen: 27 Bilder

Alle Meldungen

<

23.02.2018

Eigenständig angepasst

Stadtbibliothek in Rottenburg von harris + kurrle

23.02.2018

Future Retro im Wahrzeichen

Sony Music-Büro in Amsterdam von Space Encounters

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort