Ein Hospiz ist mehr als nur eine besondere Typologie in dem Bereich der Krankenhausarchitektur – es ist eine gebaute Einrichtung der Sterbebegleitung. Eben aus diesem Grund sind auch die Anforderung an neue Hospizbauten speziell. Ein kleines Haus für möglichst wenige Patienten mit ausreichend Platz für Angehörige und Pflegepersonal sollte es sein, mitten in der Natur und doch nah an der Stadt, gemütlich und dennoch eine medizinische Pflegeeinrichtung – viel widersprüchlicher könnte eine Planungsaufgabe kaum sein.
Das dänische Büro Henning Larsen Architects vermeldet nun die Fertigstellung des neuen Hospiz Søndergård. In dem kleinen Vorort Måløv, ca. 20 Kilometer nordwestlich von Kopenhagen, wurde vergangene Woche die Sterbeeinrichtung für insgesamt 14 Patienten in Betrieb genommen. Bauherr sind die dänische Stiftungen Realdania, OK Fonden und Tryg Fonden.
Der Neubau aus Holz und Stein ist laut den Architekten eine moderne Interpretation der traditionellen Farm: Die eingeschossige Anlage mit Satteldach organisiert sich in Form einer Acht um zwei geschlossene Innenhöfe. Die 14 individuell gestalteten Wohn- und Schlafräume sind alle zum See orientiert. Abgetrennte, überdachte Terrassen schaffen die nötige Privatsphäre. Gemeinschaftsräume sind auf der anderen Seite der ruhigen Innenhöfe angelegt. Das Projekt ist Teil des „Program for the Good Hospice in Denmark“ und eines von drei Hospizbauten dieser Art in Dänemark.
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Fotos: Leif Tuxen und Thomas Buchwaldt
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tzven | 03.11.2010 20:41 Uhrdächer
naja, gibt auch "bei uns" inzwischen viele schöne beispiele von häusern, die zeitgenössische formsprache (ich denke das meinen sie mit dem unglücklichen begriff "modernität") mit schrägdächern verbinden. ich denke, diese kritik ist ein wenig "von gestern".