Der Kanton Zug gilt nicht nur als sehr ziemlich wohlhabend, er hat auch eine der höchsten Bevölkerungsdichten der gesamten Schweiz. Entsprechend groß ist der Druck auf den Wohnungsmarkt – mit der Konsequenz, dass man im gleichnamigen Hauptort am Zugersee auch über gewagtere Projekte nachdenken mag.
So plant die V-ZUG AG, ein Hersteller von hochwertigen Küchengroßgeräten, keineswegs die Aufgabe ihres Produktionsstandorts im Norden der Stadt, sondern sie will das Areal zum hochverdichteten Mischquartier mit Herstellung, Forschung und Wohnen entwickeln. Einen entsprechendes Studienplanungsverfahren konnten nun Hosoya Schäfer Architects aus Zürich für sich entscheiden, weitere Teilnehmer waren BIG (Kopenhagen), EM2N (Zürich), Graber und Steiger (Luzern) und group8 (Genf).
Angesichts des ambitionierten Programms verwundert es nicht, dass alle Teilnehmer eine starke Höhenentwicklung vorsehen, um auf Erdgeschossniveau ausreichend öffentlichen Raum zu schaffen. So werden hohe Dichten erreicht, die angesichts der eher kleinstädtischen Atmosphäre Zugs zunächst erstaunlich erscheinen und die nur im größeren Kontext der Metropolitanregion Nordschweiz zu verstehen sind.
Am Gewinnerentwurf gefiel der Jury, der unter anderem Marc Angélil, Philippe Cabane und Ute Schneider angehörten, die „Vielfalt an Argumenten“, die dank einer „reizvollen und dichten Planung“ ein „dynamisches, synergetisches, jedoch angemessenes neues Quartier“ verspricht. Städtebaulich sehen Hosoya Schäfer eine Einbindung durch zwei Nord-Süd-Achsen vor, die das Gesamtareal in fünf eigenständige Bereiche unterteilen.
Der sogenannte Loop im Norden des Areals soll dabei die neue Adresse der V-ZUG AG werden, an der Empfang, Ausstellung und Verkauf mit Labor, Büro und Produktionshallen in einem signalhaften Gebäude verdichtet sind. Außerdem wird ein unterirdisches „Motherboard“ das neue Stammhaus mit den Erweiterungsmöglichkeiten im Süden verbinden.
Der Entwurf von Hosoya Schäfer wurde von der Jury einstimmig zur weiteren Bearbeitung empfohlen – verbunden mit der Anregung, einige der denkmalschützerischen Setzungen zu überdenken.
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Gustav Endner | 14.02.2014 22:28 UhrRückfall in die 70er Jahre
Was haben Graber und Steiger da fabriziert? DDR-Plattenbau 70er Jahre? Wenn man bedenkt, dass diese Archtitektursprache eine Sprache des Mangels war, ist so ein Beitrag schon fast peinlich.
Auch ansonsten: Soviel banale Klotzarchitektur. Gibt es denn nichts anderes mehr? Wie langweilig!