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10.03.2011
Diagrid
Hongkong Design Institute von CAAU
Er erinnert stark an die Formenspiele der neunziger Jahre, der kürzlich fertig gestellte Neubau des Hong Kong Design Institute HKDI von dem französischen Büro CAAU Coldefy & Associés Architectes Urbanistes (Frankreich/Hong Kong). Zusammengesetzt aus einem quadratischen Plateaux (100 x 100 Meter), vier Türmen und einer quaderförmigen Auskragung steht das Universitätsgebäude akribisch genau zusammengesetzt vor der Hochhaus-Silhouette der New Town Tseung Kwan O an der Nordküste Hong Kongs.
Beton, Glas und eine weiße Stahlkonstruktion mit einer Rautenstruktur, dem „Diagrid“, bestimmen das Äußere des Unikomplexes. Obwohl das HKDI stolze 42.000 Quadratmeter Nutzfläche für rund 4.000 Kunst- und Mediendesignstudenten bietet, wirkt der große Neubau im Verhältnis zu den hohen Wohntürmen der Nachbarschaft schon fast wieder niedlich. Eine fließende Landschaft verankert die so genannte „urban base“ des Neubaus mit dem öffentlichem Raum an der Kind Ling Road – unter dem hügeligen Plateau verbirgt sich außerdem ein Zugang zur Metro, die Tseung Kwan O mit Hong Kong Central verbindet. Zwanzig Minuten dauert die Verbindung zum Zentrum.
Eine 60 Meter lange Rolltreppe schleust die Studenten in das Gebäudeinnere und verteilt sie über die obere Ebene auf die jeweiligen Türme. Seminarräume, Hörsäle, Bibliotheken und Büros für die Veraltung finden sich hier in der „Sky City“. In der Mittelebene sind Sporthallen und –plätze sowie ein kleiner Park und die Mensa angeordnet.
Im Grundriss diagonal angeordnet, nimmt die Rolltreppe diskret die Struktur des Rautentragwerks auf. Die Architekten Thomas Coldefy und Isabel Van Haute inszenieren die Erschließung des akademischen Neubaus wie die einer modernen Shopping-Kathedrale – sie treiben das Spiel, das Rem Koolhaas mit dem Museum Zeche Zollverein in Essen (siehe BauNetz-Meldung zur ENTRY vom 30. August 2006) und David Adjaye mit der Bibliothek in London (siehe BauNetz-Meldung vom 16. November 2005) begonnen haben, noch eine Stufe weiter.
Es ist übrigens ihr erstes Projekt in Hong Kong. 2006 konnten sie sich im internationalen Wettbewerb 2006 gegen Büros wie Zaha Hadid Architects und SANAA durchsetzen. Seit Ende letzten Jahres rollt nun die Treppe zwischen „urban base“ und „sky city“.
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Fotos: Sergio Pirrone
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