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11.06.2015

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Nach allen Seiten offen

Holzkirche in Landau


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Dieses Gotteshaus ist ungewöhnlich. Luftig, licht und leicht gestaltet und dabei zu allen Seiten geöffnet, steht es auf einem kleinen, ovalen Grundriss und kommt ohne jedes religiöse Symbol aus. Nach wiederholter Beschäftigung mit kirchlichen und liturgischen Räumen baute das Büro bayer / uhrig Architekten aus Kaiserslautern diesen ökumenischen Kirchenpavillon für die Landesgartenschau in Landau.

Die Ellipse ist rund 20 Meter lang, sechs Meter breit und vier Meter hoch. Die Holzbalken, nur an wenigen Stahlringen befestigt, wirken beinahe freitragend. Lamellenartig fächert sich die Fassade aus heimischer Douglasie auf. Das robuste, nachhaltige Nadelgehölz ist naturbelassen und leicht rötlich gefärbt. Fallen Sonnenstrahlen durch die Douglasienpaneele, erfüllt den Raum ein tages- und jahreszeitlich wechselndes Spiel aus Licht- und Schatteneffekten. Über dem Altar spannt sich eine drei Meter große Öffnung auf, deren ringförmiger Stahlrahmen an den Dachträgern aufgehängt ist. Ihre Form erinnert an die Strahlen der Sonne, einen Heiligenschein oder das Himmelsauge barocker Kirchenkuppeln. Schlichte geometrische Formen verleihen dem kleinen Gebäude seine starke Ausstrahlung.

Flexible Nutzungsmöglichkeiten sollen den Besuchern neue, ungewohnte Sichtweisen auf den Kirchenraum eröffnen und dabei neue Möglichkeit bieten, theologische Ansätze zu überprüfen und zu entwickeln. Nach Beendigung der Gartenschau wird der Pavillon von beiden Kirchen noch fünf Jahre bespielt, danach ist der Abbau für 2020 geplant. Ein Aufbau an anderer Stelle ist dank der wiederverwendbaren Elemente nicht ausgeschlossen. (bk)

Fotos: Sven Paustian


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Kommentare
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1

Karl Berndorfer | 14.06.2015 07:28 Uhr

Holzkirche in Landau

1. In architektonischer Hinsicht die das Gebäude m.E. etwas ganz neues. 2. In funktionaler Hinsicht es eine Kapelle aber keine Kirche. 3. Wenn es regnet wird man nass. 4. Sehr lobenswert sind die Detaillösungen des Tragwerkplaner mit dem Dachtragwerk (Einfeldträger mit Kragarm und Ausklinkung oder Zugband über Stahlrahmen?) und der nicht sichtbare Stützenfuss mit der raffinierten Holzabdeckung, die einige Zentimeter über der OK Bodenplatte endet.
Warum wird der Tragwerkplaner nicht angegeben, der doch die Umsetzung dieser Idee erst ermöglicht?

 
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