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17.09.2012

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Energieautark über dem Abgrund

Holzhütte am Mont Blanc fertig gestellt


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Gipfelstürmer aufgepasst: Auf der Normalroute zum Montblanc in Richtung Dôme du Goûter und Bossesgrat wurde am 30. August in 3.817  Metern eine neue energieautarke Berghütte fertig gestellt. Spiegelnd glänzen die rostfreien Stahlplatten im Schnee, mit denen der Holzleichtbau verkleidet worden ist. Entworfen und geplant wurde der Neubau für die Refuge du Goûter (auch Goûter-Hütte) von dem Genfer Duo Thomas Büchi und Hervé Dessimoz.

Der Holzbau-Ingenieur und der Architekt haben die Schutzhütte im Auftrag des Französischen Alpenklubs (CAF) entwickelt. Nach drei Jahren Bauzeit konnte die Goûter-Hütte in den Savoyer Alpen an der Kante der Aiguille du Goûter übergeben werden, 2013 soll sie ihren Betrieb aufnehmen; rund 120 Gäste finden hier Platz.

Besonders auffallend an der neuen Refuge du Goûter ist vor allem der Bauplatz in luftiger Höhe. Nur zur Hälfte steht die ovale Hütte auf dem Fels, der Rest schwebt in 3.800 Metern. Nur hier sei die Qualität des Felsens gut genug, um die Fundamente sicher zu verankern, erläutert Büchi der Neuen Zürcher Zeitung in einem Interview. „Zudem hat man im schneefreien Gelände bauen müssen – deshalb der Standort am äußersten Rand der schneebedeckten Krete. Ausschlaggebend sind schließlich die hier dominierenden Westwinde gewesen“, so der Ingenieur. Form und Ausrichtung des Gebäudes wurden so gewählt, dass sich der Schnee jeweils auf der Ostseite sammelt, wo die Hütte auf festem Grund steht. Hier wird er mit Sonnenenergie geschmolzen, und das Wasser wird in einem Reservoir gespeichert.

Durch die Holzleichtbauweise spart der Neubau der Hütte bis zu 35 Prozent Gewicht, erklären die Architekten. Vor drei Jahren ist mit der neuen Monte-Rosa-Hütte bei Zermatt die erste energieautarke Berghütte in den Alpen eingeweiht worden, nun folgt dieser zweite Hightech-Holzbau. Die Goûter-Hütte das CAF wurde rund 1.000 Meter höher gebaut als die des Schweizer Alpenclubs (SAC). Zwischen Juni und Ende September soll die Schutzhütte bewirtschaftet werden, in der übrigen Zeit ist das Winterlager geöffnet.

Fotos: Refuge du Goûter


Zum Thema:

www.nouveaurefugedugouter.fr


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Max | 24.09.2012 20:40 Uhr

Bild 1

Ein Haus über den Wolken... Wie schön! ;)

Erinnert doch formal an die Seilbahnen und -Station. Ich finds gut.

5

auch ein | 18.09.2012 16:12 Uhr

architekt

@peter2:

da sollte sich der architekt auch mal etwas bescheiden .
es geht ja nicht um samtene betonoberflächen mit schickem flachdach sondern die hütte (vielleicht ist das einfach mittlerweile auch der falsche ausdruck!) muss was können.
und nicht nur bischen dicht sein und nett aussehen.

4

Andreas Gottlieb Hempel | 17.09.2012 18:11 Uhr

Montblanc "Holzhütte"

Fantastiches Projekt!!! Da könnten sich die selbsternannten Heimathüter mit ihrer Hüttentümelei nach dem Ergebnis des Wettbewerbes für hochalpine Schutzhütten in Südtirol ein Beispiel nehmen! Hierzulande kocht die Volksseele über so etwas Modernes anstelle von Alm-Öhi-Gemütlichkeit. Den Schweizern ein großes Kompliment!

3

peter 2 | 17.09.2012 17:39 Uhr

blechdose

vielleicht ist diese hütte eine willkommene raststätte für bergsportler, vielleicht wurde ein ambitioniertes energiekonzept mit einer hochkomplexen baustellenlogistik realisiert.

aber wo ist die architektur? vor lauter ingenieurstechnischen superlativen fehlt hier vor allem das, was für mich architektur ausmacht. einfügung in die landschaft? fehlanzeige. sensible materialwahl? fehlanzeige. ansprechende proportionierung der fassaden? fehlanzeige. wirkung und gestaltung des innenraums? unbekannt. im text ist immer wieder die rede von einem holzbau. sichtbar ist jedoch nur metall.

ein gnadenlos hässliches entlein. ein schlecht proportionierter baukörper. ein technoider fremdkörper. eine arrogante geste menschlicher herrschaft über die natur. kurz: ein bau, um den es nicht schade ist, wenn er in 25-35 jahren als vergammelter schandfleck von denselben hubschraubern wieder entsorgt wird.
all das, was die vielen schweizer, vorarlberger und südtiroler bergbauten der jüngeren zeit so gut macht, fehlt hier.

pfui.

2

Peter | 17.09.2012 16:13 Uhr

einzigartig

sehr bemerkenswertes Projekt!.....grosses Lob an die Architekten!

1

Oli | 17.09.2012 16:03 Uhr

Wichtigster LV-Bestandteil?

Lage und Anfahrt Baustelle

 
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