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28.06.2012

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Corporate Design fürs Humboldt-Forum

Holzer Kobler gewinnen Wettbewerb in Berlin


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Neues vom Berliner Schloss: Bisher lag die Planung des Humboldt-Forums bei Franco Stella, der von Hilmer Sattler Albrecht (Entwurfs- und Ausführungsplanung) und gmp (Bauleitung) unterstützt wird. Doch für die Innenraumgestaltung treten nun weitere Akteure auf den Plan. Der entsprechende internationale Wettbewerb – der letzte für das Berliner Schloss – ist nun entschieden. Die Jury, der auch Stella angehörte, vergab folgende Preise:

  • 1. Preis: Holzer Kobler (Zürich) / Gourdin & Müller (Leipzig)
  • 2. Preis: UKW Innenarchitekten (Krefeld) / Nowakteufelknyrim (Düsseldorf) 
  • Anerkennung: Aequo bv Architects (Assen, NL)

Die Aufgabe des Wettbewerbs umfasste neben der Gestaltung des Leitsystems und des Funktionsmobiliars auch die Gestaltung der Bibliotheken, des Konzeptraumes der Humboldt-Universität, des Auditoriums und der Cafés. Das künftige Antlitz des Humboldt-Forums ist, laut Stiftungsrat Manfred Rettig, ein „zukunftsorientiertes, einladendes und einprägsames Gesicht“.

Der Siegerentwurf sieht ein dezentes Farbkonzept vor: Das schwarze Mobiliar setzt gezielte Akzente inmitten der weiß gehaltenen Räumlichkeiten, das Orientierungssystem bedient sich derseben reduzierten Farbpalette. Verschiedene Bodenbeläge charakterisieren die einzelnen Räumlichkeiten: Naturstein in den öffentlichen Erdgeschossbereichen, dunkles Parkett im Konzeptraum, PU-Belag bzw. Linoleum in der Bibliothek und im Auditorium. Vorhänge entlang der Außenfassaden dienen als zentrales raumbildendes Element.

Besonderes Augenmerk galt der Strukturierung der geschossübergreifenden Eingangshalle von nahezu würfelförmigem Volumen. „Der Empfangsbereich ist die Schnittstelle zwischen den allgemeinen Zonen des Humboldt-Forums und der spezifischen Funktion Bibliothek“, so Holzer Kobler. „Ein Element aus zwei lang gestreckten schwarzen Tresen formt die Mitte und zoniert den quadratischen Raum. Großzügige, farbige Sitzbänke bieten Wartemöglichkeiten und stimmen auf die Atmosphäre der Sprachenbibliothek ein.“ Die strenge Symmetrie des Raumes
wird durch zwei mediale „Leuchtürme“ gebrochen: „Die Raumobjekte
bestehen aus rotierenden, verschieden hohen, schwarzen und weißen Scheiben mit farbigen Unterseiten. Sie vereinen das Prinzip des baulichen Corporate Design in sich und machen es auf einen Blick deutlich.“ LED-Screens auf den Scheiben sollen auf Ausstellungen und Veranstaltungen im Humboldt-Forum verweisen.

„Die Leitidee des Entwurfes nimmt die Gestalt des Gebäudes und der Wortbildmarke des Humboldt-Forums auf und entwickelt aus ihren
Logiken grafische und räumliche Konzepte“, begründet die Jury ihre Entscheidung. „Das Orientierungssystem ist besonders signifikant
und leicht lesbar, auch im Sinne der Barrierefreiheit, und verspricht ein hohes Maß an Räumlichkeit. Das Funktionsmobiliar ist konsequent aus der Leitidee generiert und zeigt ein großes Potenzial für zukünftige Weiterentwicklungen. Die Eingangshalle als Herz des Humboldtforums erfährt eine besondere Gliederung durch die „Leuchttürme“. Dem Farbkonzept des Entwurfs gelingt es, die Vielfalt der eingesetzten Materialien überzeugend zu kombinieren. Der Entwurf wird auch in der Zukunft sehr gut weiterentwicklungsfähig sein, weil er einen überzeugenden gestalterischen Rahmen vorgibt, der prägend ist, aber trotzdem variabel bleibt.“


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Bouffier | 04.07.2012 00:24 Uhr

Mal was anderes

Ich bin auch kein Freund des Schlosses. Ich finde es aber gut wie Holzer und Kobler mit der monumentalen Architektur spielerisch umgehen anstatt sich unterzuordnen. Das Rendering finde ich im übrigen gut. Bitte liebe Schlossgegener, sucht euch eine andere Plattform, um eure Wut loszuwerden, oder gebt etwas qualifiziertere Kommentare.

7

C. Hase | 02.07.2012 14:33 Uhr

Ist doch mal was Anderes

Das Stadtschloss ist sowieso fragwürdig, doch jetzt, wo Erich´s Lampenladen geplättet ist, sollte man neuen Ideen auch eine Chance geben. Es muss ja nicht immer so ein "Zuckerbäckerstil" sein wie in der Frauenkirche in Dresden.
Ich finde Renderings sowieso immer schwierig zu beurteilen und meutern gegen diese ist einfach. Macht es doch erstmal besser, statt immer nur "dagegen" zu sein. Ich freue mich auf ein innenarchitektonisches Kleinod mit einem schicken, einer Hauptstadt entsprechendem Flair und tollen Erlebniswelten.

6

Schloß | 30.06.2012 09:56 Uhr

Schloß innen

Außen Hui innen Pfui,wie kann man von innen das Schloss so verschandeln,wo bleibt der Einbau der bedeutesten Räume das Schlosses?

5

auch ein | 29.06.2012 15:11 Uhr

architekt

erstaunlich....
sieht innen aus wie der betonklotz "bibliothek 21" in stuttgart

und aussen werden dann die schlossfasssaden aufgeklebt ?grauslig

da bekommen die touristen einen schock, das wird spannend....

4

peter | 29.06.2012 12:08 Uhr

humboldtforum

der innenraum wirkt wie ein hochregallager. betonfertigteiloptik hinter schlossfassade, das ist die legendäre faust aufs auge.

vielen dank, berlin, für dieses großartig hässliche stück geldverbrennende unnötigkeit.

das hält alles nicht annähernd das, was es (manchen) einst versprach. bitte macht endlich schluss mit dieser peinlichen posse: planungs-/baustopp sofort!

3

Kohl Karlheinz | 29.06.2012 00:42 Uhr

Corporate Design für das Humboldt-Forum

Interior Design hat dann Berechtigung
wenn die zu grundliegende Architektur
versagt.
Wird es aber auch dem Interior Design
unmöglich Identität zu stiften - ja dann
bleibt zu erkennen: Was soll das Ganze?


2

Michael Müller-Schwarz | 28.06.2012 17:16 Uhr

Agora

Leider verströmen die Bilder eine große Langeweile.
Wo bin ich hier?
Was soll ich hier?
Kassentresen wofür?
Überhaupt Tresen- gibt es die nicht schon oft genug?
Und die Garderobe ist wahrscheinlich direkt dahinter positioniert?
Die Akustik wird sicher fantastisch sein und in der Bibliothek erklären sich Männer die Welt?

Auf Grund dieser Bilder hat man hoffentlich nicht entschieden!

1

Berlina | 28.06.2012 17:13 Uhr

Das Schloss von innen

Führt die allgemeine Kritik an der Rekonstruktion der historischen Hülle jetzt dazu im Inneren modernistisch belanglos zu werden?

Die Massivität der Hülle lässt ein beruhigendes, stilles und zeitloses Inneres erwarten aber keine formalistischen Spielereien..
Wer vor Kurzem die Richter-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie gesehen hat, weiß was ich meine.

Das Gefühl sich in einem stimmigen Raum der klassischen Moderne zu bewegen kommt hier einfach nicht auf.

Gibt es noch eine Möglickeit, dass uns die Leere auf den Bildern erspart bleibt?
Was haben die anderen Wettbewerbsteilnehmer vorgeschlagen?

 
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