Der Entwurf für ein Kulturzentrum mit Hotel war gesucht, als White Arkitekter (Stockholm) im Sommer 2016 den internationalen Wettbewerb im nordschwedischen Skellefteå gewannen. Das Programm umfasste eine neue Heimat für das Regionaltheater Västerbotten, das Anna Nordlander Museum, die Kunstgalerie Skellefteå sowie die Stadtbibliothek. Das neue Hotel ist für die wachsende Zahl von Touristen gedacht und soll der Stadt eine Einnahmequelle bieten.
In einer Gegend, in der die Wintertage fast komplett dunkel sind, hat das Haus eine besonders wichtige Funktion als öffentlicher Raum. Niedrigschwellig und einladend soll es wirken – nicht alle in der Stadt sind kulturell interessiert, sagen die Architekten. Das wollen sie mit dem Haus, dessen Bau im April beginnt, ändern.
Die Stadt Skellefteå liegt unweit des Polarkreises, ihre rund 70.000 Einwohner leben überwiegend von der Bergbau-, Energie- und Holzwirtschaft. Ein Holzbau lag deshalb nahe. In ihrem Entwurf nutzen White Arkitekter die jüngsten Entwicklungen in der Brettschichtholztechnologie (CLT). In Zusammenarbeit mit dem Statiker Florian Kosche entwickelten sie zwei verschiedene Bausysteme.
Für das Kulturzentrum sehen sie ein Fachwerk aus Brettschichtholzträgern in Kombination mit einem Holz-Beton-Verbundsystem vor, das flexible, offene Räume ermöglichen soll. Der neunzehnstöckige Hotelturm hingegen wird komplett aus Brettschichtholzmodulen gebaut werden, die zwischen zwei stabilisierenden CLT-Kernen gestapelt sind. Die Glasfassade, die ebenfalls statisch wirksam ist und das Gebäude umhüllt, soll zugleich die Holzrahmendecke des Innenraums sichtbar machen. Für 2020 ist die Eröffnung geplant. Spätestens dann werden wir wieder aus Skellefteå hören. (fm)
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