Holzkonstruktion mit Betonkern: Die Berliner Architekten Barkow Leibinger haben im Schweizer Kanton Graubünden in Grüsch nahe Davos einen Neubau für das Unternehmen Trumpf realisiert. Dort wird heute die Produktionshalle für Lasermarkiersysteme eingeweiht.
Der 4.500 Quadratmeter große Neubau ergänzt damit den Schweizer Standort von Trumpf –bereits 2001 haben Barkow Leibinger in Grüsch das Gründerzentrum gebaut, 2004 folgte das Forschungs- und Verwaltungsgebäude. Die flache Holzhalle führt die Reihe der leicht versetzt zueinander stehenden Baukörper entlang der Kantonsstraße weiter. Eingebettet in eine mit Wildblumen bepflanzte Wiese hebt ein Betonsockel den Neubau wie ein Podest einen Meter in die Höhe.
Die Tragstruktur basiert laut den Architekten auf der Logik traditioneller Holzkonstruktionen und deren bewusst einfacher und lesbarer handwerklicher Fügung. Sie besteht aus Hauptträgern und Pfetten aus Brettschichtholz und ruht auf quadratischen Betonstützen.
Den oberen Abschluss des Tragwerks bildet eine Dachfläche aus verleimten Mehrschichtholzplatten; die Fassade ist ebenfalls vollständig aus Holz gefertigt. Im Innenraum ist das Fichtenholz weiß lasiert, außen in seiner natürlichen Farbe belassen. Um diese gegen Verwitterung zu schützen, haben die Balkenköpfe eine Abdeckung aus Zinkblech erhalten; der weite Dachüberstand und ein ebenfalls aus Zinkblech geformter Abschluss schützen die Holzhalle vor Regen und Schnee.
Der Innenraum gliedert sich in offene Flächen für die Produktion, einen wie ein „Maschine“ in den Raum eingestellten, ca. 700 Quadratmeter großen Reinraum, die Anlieferung, ein Lager sowie kompakte Büroräume mit einem darauf aufgesetzten Pausenbereich. Eine Treppe und ein Aufzug erschließen das Untergeschoss, in dem Umkleiden, eine Werkstatt und die Haustechnik untergebracht sind. Wie bereits bei den ersten beiden Pavillons ist der Erschließungskern ein massives, präzise ausgeführtes Sichtbeton-Element, im Bereich vor Treppe und Aufzug ist ein eingefärbter Hartbeton wie ein dunkler Teppich ausgerollt.
Die gesamte Bauzeit belief sich auf weniger als ein Jahr; die Wahl von Material und Konstruktionsweise beschleunigte den Bauprozess: Nachdem die Betonstützen standen, konnte die gesamte Holzkonstruktion des Daches innerhalb von nur zwei Wochen fertig gestellt werden.
Fotos: Stefan Müller
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planer | 05.06.2013 13:52 Uhrholz
Im Prinzip nicht schlecht fuer eine Produktionshalle aber man wundert schon dass das aus dem Hause B + L kommt. Passt nicht in die Reihe Ihrer Herausragenden Bauten.