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01.07.2015
Wohnexperimente in Addis Abeba
Holcim Awards-Gewinner verwirklichen Wohnprototypen
Weimar trifft Addis Abeba: Im Oktober 2014 wurde das Team von Dirk Donath für das Projekt „Incremental Construction“ mit dem Bronze-Preis der Holcim Awards 2014 ausgezeichnet. Jetzt konnte die internationale Gruppe aus Studenten der Bauhaus Universität Weimar, des äthiopischen Architekturinstituts EiABC und der ETH Zürich drei innovative Wohnprototypen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba verwirklichen.
Den Herausforderungen radikaler Urbanisierungsprozesse in den afrikanischen Ländern stellen sich die Studenten durch die Entwicklung flexibler Wohntypologien, welche alternative, kosten- und zeiteffiziente Produktionstechniken testen und Aneignungsprozesse der lokalen Bevölkerung zulassen. Die intelligente und respektvolle Integration von digitalen Design-Werkzeugen und traditionellen Bautechniken der indigenen Bevölkerung garantierte deren Mitarbeit an den Projekten und schafft die Basis für eine zukünftig selbstständige Errichtung der Typenhäuser.
Materialexperimente mit Stroh (Prototyp SECU: Sustainable Emerging City Unit), die Arbeit mit vorgefertigten Modulen, BIM-3D-Modellen (Prototyp SICU: Sustainable Incremental Construction Unit) oder parametrisches Entwerfen und die Fabrikation sämtlicher Bauteile durch CNC-Fräsen (Prototyp MACU: Mobile Automated Construction Unit) – das Projekt entpuppt sich als eine besondere Chance für die Studenten: Sie lernen gleichzeitig den Umgang mit Materialien und innovativen Technologien sowie auf die Anforderungen eines realen, sich stets transformierenden urbanen Umfelds zu reagieren.
Ohne den imperialistischen Gestus eines Exports westlicher Technologien in Entwicklungsländer und einer Konfrontation der lokalen Bevölkerung, gelingt es den Beteiligten, das Versprechen parametrischen Entwerfens einzulösen: das Optimum, die Entwicklung generischer Systeme, welche in einem spezifischen, finanziellen, geographischen und sozialen Kontext die beste Lösung darstellen. (df)
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