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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Hoersaalgebaeude_der_RWTH_Aachen_von_Schmidt_Hammer_Lassen_5074535.html

12.06.2017

Grau statt grün

Hörsaalgebäude der RWTH Aachen von Schmidt Hammer Lassen


Zwei mal Carl in drei Wochen: Mitte Mai gaben Schmidt Hammer Lassen (Århus) bekannt, dass sie das Areal der Kopenhagener Carlsberg Brauerei zu einem urbanen Quartier entwickeln werden (wovon leider noch kein Bildmaterial vorliegt), nun stellen sie C.A.R.L. vor – das Central Auditorium for Research and Learning der RWTH Aachen. C.A.R.L. ist ein wichtiger Baustein in den Bemühungen der renommierten Hochschule, ihren Campus massiv auszubauen. Der Neubau umfasst 11 Hörsäle, 16 Seminarräume, Aufenthaltsräume und Cafés, Sammlungsräume und Lagerflächen, Arbeitsbereiche und einen modernen Fahrradkeller. Die beiden großen Auditorien bieten Platz für 800 und 1.000 Zuhörer.
 
Der Bau ist im weitesten Sinne ein einfacher Kasten, dessen äußere Kubatur den Volumina der Säle im Inneren folgt. Die Bereiche der Hörsäle sind fensterlos und mit dunklen Platten verkleidet, das zentrale Foyer voll verglast. Die gestalterische Antwort auf diese nicht ganz einfache Ausgangslage fanden die Architekten in einem Muster vertikaler Linien, das vor allem die Fassaden prägt, aber auch im Inneren in Variationen auftaucht. Der Kontrast aus Anthrazit und strahlendem Gelb am Außenbau überzeugt zwar farblich, doch im Großen und Ganzen drängt sich der etwas ungute Eindruck auf, dass hier einfach eine massive Schachtel auf günstige Weise dekoriert wurde.
 
Im Wettbewerbsentwurf von 2009 sah das noch ganz anders aus. Damals war die Kubatur des Hauses nicht nur differenzierter und dramatischer in ihren Auskragungen. Vor allem war die Fassade weitaus ambitionierter konzipiert, nämlich als begrünte Außenhaut. Sparzwänge reduzierten das Haus schließlich zur jetzigen Form.
 
Weitaus überzeugender als das Äußere zeigt sich jedenfalls das hohe Foyer. Zwei lange, gegenläufige Treppen erschließen die Säle und umlaufenden Galerien. Das Foyer dient dabei nicht nur als Erschließungsraum, sondern soll auch städtebaulich wirksam werden, indem es als Relais zwischen Campus Mitte und Campus West der Hochschule fungiert. C.A.R.L. ruht also nicht einfach in sich, sondern versucht, eine zentrale Position innerhalb des weitläufigen Geländes der RWTH zu besetzen. (gh)

Fotos: Margot Gottschling, Michael Rasche


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