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24.05.2011
Raum-in-Raum
Hochsicherheitslabor von Henn in Berlin
Vogelgrippe, Schweinegrippe oder aktuell das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) – der Ausbau von Hochsicherheitslaboren wird leider immer wichtiger. Das Robert Koch-Institut ist auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention die zentrale Einrichtung der Bundesregierung. Am Donnerstag wird in Berlin-Wedding der Grundstein für ein neues Laborgebäude des RKI gelegt. Entworfen wurde der Neubau an der Seestraße von dem Münchner Büro Henn Architekten . Zusammen mit den Kölner Ingenieuren Weber & Partner und den Berliner Landschaftsarchitekten Landschaft planen + bauen wird das Laborgebäude der Schutzstufe 4 nun realisiert.
Der Zugang für die Institutsgebäude an der Seestraße soll zukünftig über das Foyer des bestehenden Haupteingangs in Haus 5 erfolgen. Von dort führt der Weg über einen neu gestalteten begrünten Campus zum Haus 6, einem lang gestreckten, rechteckigen Neubau für Labore und Büros. Die zweigeschossige verglaste Eingangshalle des neuen Gebäudes wird über eine mittige Außentreppenanlage mit Rampe erschlossen.
Die Architekten: „Der hinter der Halle zentral gelegene Kubus für die Hochsicherheitslabore lässt sich von außen erahnen. Zwei Innenhöfe flankieren den Kubus. Ein über alle Geschosse reichender Luftraum trennt den Kubus räumlich von den davor gestaffelten Büroetagen. Natürliches Tageslicht gelangt über ein Oberlichtband in die Eingangshalle. Links und rechts der Eingangshalle befinden sich moderne Kombibüros mit innen liegenden, natürlich belichteten Servicebereichen. Daran schließen sich die Labortrakte an.
Der Zugang zu den Laborräumen ist zum Schutz vor einem unkontrollierten Austritt von gefährlichen Viren nur über ein Schleusensystem möglich. Um dies zu gewährleisten, werden die Labore als „Raum-in-Raum“-System konstruiert und unter ständigem Unterdruck der Raumluft gehalten. Ein Austreten von Viren verhindern hintereinandergeschaltete Spezialfilter in der Lüftungsanlage.
Das Fassadenkonzept ist auf eine Betonung des blockartig angelegten Baukörpers ausgerichtet. Die Wahl für das Fassadenmaterial fiel auf gebrannte Ziegel, die wegen ihrer natürlichen Farbe und Oberfläche sowie ihrer witterungsbeständigen Beschaffenheit besonders gut geeignet sind. Zudem fügt sich die Fassade harmonisch in die umgebende Bebauung ein.“
Im September 2013 soll das Hochsicherheitslabor fertig gestellt sein. Die Baukosten für den 22. Quadratmeter großen Neubau werden mit 75 Millionen Euro angegeben.
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