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24.10.2014
Alles muss ins Hochhaus
Hochschule für Gestaltung in Basel von Morger + Dettli eröffnet
Ruppig, rau und industriell – alles für die Kunst: So präsentiert sich diese Hochschule im Hochhaus. „Dreispitz“ heißt das Areal, das hier direkt an der Stadtgrenze zu Basel entwickelt wird. Der neue Campus der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel/Münchenstein (HGK) ist das erste große „Initial-Projekt“ auf diesem Gelände. Die Besonderheit: Die städtebauliche Konzeption sah die Unterbringung aller Räume in einem Hochhaus vor. So haben Morger + Dettli Architekten (Basel) es beim Wettbewerb 2007 geplant und dann ab 2012 gebaut. Im September 2014 wurde das Hochschul-Hochhaus fertig – fast zeitgleich mit dem Campus auf dem Toni-Areal von EM2N in Zürich.
Der 47 Meter hohe Baukörper soll vor dem benachbarten Bestand aus gewerblichen Lager- und Hallenbauten einen städtebaulichen Akzent ausbilden. Kunsthochschule, Ateliers, Werkstätten, Galerien, Läden, Restaurants, Bars, Wohnateliers, Lofts und Studentenwohnungen vernetzen sich mit dem Stadtraum und machen den Ort erst zu einem urbanen Quartier.
Das Gebäude hat eine Grundform von 37 x 32 Meter und weist neun Geschosse und ein Untergeschoss auf. Ein Tragwand-System, verbunden mit Pendelstützen an der Fassade und einer 70 cm hohen, vorfabrizierten Beton-Rippendecken-Konstruktion, bildet die Tragstruktur.
Ein asymmetrisch positionierter Kern nimmt die gesamte technische Infrastruktur auf und erlaubt eine hohe Flexibilität in der Raumaufteilung. Möglich sind hier Einzel- und Gruppenbüros, mittelbreite Raumzonen für Seminar- und Gruppenräume sowie breite Raumzonen für Atelierflächen.
Über den Haupteingang betritt man im Erdgeschoss das Foyer mit Empfang und Cafeteria. In den darüber liegenden Geschossen befinden sich die Aula und das Vorlesungsgeschoss. Im dritten Obergeschoss sind Foto- und Videostudio angeordnet, gefolgt von den Institutsgeschossen mit Bürozone und Atelierflächen sowie der Hochschulleitung im 7. Obergeschoss. Die Bibliothek bildet im obersten Geschoss den Abschluss des Gebäudes mit einer Aussicht über ganz Basel.
„Die Architektur nimmt sich bewusst zurück und bildet doch für die unterschiedlichen Nutzungen eine optimale Kulisse“ sagen die Architekten. Es wechseln sich „schwarze“ und „weiße“ Geschosse ab. Die Materialien sind reduziert gewählt. Raumhohe textile Vorhänge stehen im Kontrast zu den harten Oberflächen der betonierten Böden und Wände.
Die unterschiedlichen Nutzungen zeichnen sich durch verschieden hohe Brüstungs- und Fensterbänder nach außen hin ab. Die Fassade ist zweischichtig aufgebaut und besteht aus hinterlüfteten Kastenfenstern mit einem inneren Holz-Metallfenster und einem äußeren Prallglas. Am Pharma-Standort Basel soll diese Fassadengestaltung im weitesten Sinne an Laborbauten erinnern. (-tze)
Fotos: Valentin Jeck
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