Am Stadtrand der nordwestlich von Paris gelegenen Gemeinde Pontoise konnten Vallet de Martinis Architectes (Paris) kürzlich einen Hochschulneubau fertigstellen. Die École supérieure d'ingénieurs en électrotechnique et électronique (ESIEE-IT) legt hier einen Schwerpunkt auf den Bereich Digital Intelligence und bündelt sowie erweitert die Angebote drei bestehender Hochschulen der Handelskammer CCI Paris Île-de-France. Die Architekt*innen entwarfen einen fünfgeschossigen, von außen kompakt anmutenden Baukörper, in dem sich ein luftiges Inneres offenbart.
Zwischen Gewerbebauten, öffentlichen Einrichtungen, Mehr- und Einfamilienhäusern fügt sich das Volumen in eine leichte Hanglage ein. Die vorgesetzte Fassade aus Metalllamellen umhüllt den Bau nahezu komplett. An drei Gebäudeseiten wird die Hülle jedoch aufgebrochen: Dank mehrerer tiefer Einschnitte ergeben sich hier großzügige Terrassenflächen, die durch dahinterliegende Verglasungen Einblick ins Innere ermöglichen. Die Wandverkleidungen aus Holz setzen einen Kontrast zur übrigen Fassade. Gleichzeitig wird damit der Haupteingang der ESIEE-IT an der Südwestseite markiert.
Prägendes Element im Inneren ist ein Atrium. Analog zu den stufenweisen Einschnitten an der Außenfassade wiederholen Vallet de Martinis hier das Konzept: Die versetzt zueinander angeordneten Ebenen lockern das Innere auf und bieten ebenso wie die Außenterrassen mehrere gemeinschaftlich nutzbare Flächen. Im Erdgeschoss liegt außerdem ein multifunktionaler Raum, dessen (Sitz-)Stufen in das darunterliegende Teilgeschoss führen. Hier bietet ein großer Saal Platz für 150 Personen.
Die Obergeschosse werden durch eine breite Treppe über das Atrium erschlossen. Dazwischen schieben sich immer wieder Ebenen ein, die als Aufenthaltsbereiche dienen. Einige Hörsäle, Seminar- und Verwaltungsräume gruppieren sich um das von oben belichtete Atrium herum, der Hauptteil liegt jedoch im nordwestlichen Gebäudeteil. Auf den beiden unteren Etagen befinden sich die Büros, darüber die Seminarräume. Tageslicht versorgt die teilweise innenliegenden Räume durch einen zentralen Patio. Der Hof wurde mit Stauden, Sträuchern und drei Zierbäumen bepflanzt.
Die Kosten für den Bau, der über eine Bruttogrundfläche von rund 4.700 Quadratmetern verfügt, beliefen sich laut Angaben auf 14 Millionen Euro netto. (dsm)
Fotos: Charly Broyez
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
1
Jürgen Scharlach | 14.02.2024 07:05 UhrArchitektonische Qualität
Super! Hyper!Dagegen ist die Hochschularchitektur in Deutschland ein Armutszeugnis!!!