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16.10.2013
Ruhr-Uni, neu orientiert
Hochschulbauten in Bochum kernsaniert
Die Ruhr-Universität in Bochum, ab 1963 von HPP geplant und bis 1970 realisiert, steht unter Denkmalschutz. Das heißt aber nicht, dass jedes Detail erhalten werden muss. Bei den anstehenden Sanierungsarbeiten soll aber die Gesamtkubatur erlebbar bleiben.
Am 7. Oktober 2013 wurde der so genannte Gebäudekomplex „IC“ als Teil der Ingenieurwissenschaften nach einer „Kernsanierung“ wieder eröffnet. Der Komplex besteht aus zwei dreigeschossigen Flachbauten und einem darauf aufbauenden neungeschossigen Hochhausriegel, der sich parallel zur Hauptachse des Campus in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Nach Plänen des Dortmunder Büros Gerber Architekten wurde das Innere funktional neu geordnet, und es wurden außen neue Fassaden angebracht.
Wer die Ruhr-Uni kennt, kennt auch die dortigen massiven Orientierungsprobleme: Wer einfach nur von A nach B will, landet nicht selten in einer Lkw-Anlieferung auf Minus-2-Niveau. Kernpunkt der Sanierung durch Gerber ist daher eine neu angelegte, Ost-West-orientierte und erhöht geführte „Magistrale“, welche die Flachbauten miteinander verbindet. Im Zusammenspiel mit den jetzt offenen Treppenräumen soll damit eine leichtere Durchwegung und eine bessere Orientierung ermöglicht werden. Die Fakultätsbibliothek liegt im Zentrum der Wegebeziehungen und soll als Mitte des IC-Komplexes wahrgenommen werden.
Die Architekten haben die vorhandene Fassadenstruktur des gesamten Universitätsgeländes für ihre „Neuinterpretation“ herangezogen. Sowohl die horizontale Bandstruktur durch die im Hochhausbereich neu ausgebildeten Balkone als auch die Vertikalstruktur durch die nach außen ablesbaren Stützenverkleidungen berücksichtigen den städtebaulichen Zusammenhang und die Vorgaben des Denkmalschutzes.
Im Bereich der Treppenhauskerne wurde jeweils zweimal pro Fassadenseite ein dreigeschossiger Bereich geschaffen, der eine Auflockerung der Fassade bewirkt und die dort angeordneten öffentlichere Räume markiert. Vor diesen Räumen wurden die Balkone unterbrochen, um einen besseren Ausblick zu ermöglichen.
Die Architekten sehen in der Ausgestaltung ihrer Fassade ein Vorbild für die Sanierung der gesamten I-Reihe.
Fotos: Jürgen Landes
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