Ein massiver Sockel aus Beton und passgenau darauf eine leichte Skelettbaukonstruktion aus Holz. Klare Kontraste, sowohl konstruktiv als auch ästhetisch, zeigt das neue Innovationszentrum der Hochschule Aalen (Ostwürttemberg). Mit diesem Ansatz und einem durchdachten Klimakonzept konnten scholl architekten (Stuttgart) im Sommer 2011 einen europaweiten Wettbewerb gewinnen. Nun steht der Bau, dessen Raumangebot 23 Büros, 8 laborähnliche Arbeitsräume, 5 Mechatronik- und Messtechniklabore sowie ein Großmaschinenlabor umfasst.
Mit einer Länge von 59 Metern und über 15 Metern Breite fügt sich das dreigeschossige Gebäude in die lineare Struktur des Campus Burren ein, auf dem bereits eine Aula von Behnisch Architekten und mehrere Bauten von MGF-Architekten (beide Stuttgart) stehen. Auch die einheitliche, vertikal rhythmisierte Fassade des Neubaus knüpft an die vorhandene Gestaltung an. Vor der Kulisse der dreigeschossigen, zueinander versetzt angeordneten Hochschulbauten schließt das Innovationszentrum das Gelände nun westlich ab.
Städtebaulich haben scholl architekten ihren Neubau durch einen Landschaftssteg hervorgehoben, der in einen tiefen Einschnitt mündet. Diese Auskerbung des Gebäuekörpers wiederholen die Architekten in ähnlichen Dimensionen über dem ersten Stockwerk. Eine Dachterrasse hat das Stuttgarter Büro dort ausgeschnitten, die aus der durchgehenden Lärchenholzfassade durchschimmert.
Ein großzügiges Foyer auf der mittleren Etage ist der kommunikative Mittelpunkt des Gebäudeinneren. Es liegt zwischen der Westseite mit den großen Laboren und der kleinteiligeren Struktur entlang der Ostfassade. Klimahöfe und die Dachterrasse sorgen für genügend Lichteinfall und Durchlüftung des breitflächigen Baus. Das Materialkonzept von scholl architekten setzt auf Rohheit. Außen wie innen sind die Holzoberflächen und -konstruktionen so wenig wie möglich behandelt. An strapazierten Flächen kommen dann robuste Materialien wie Beton, Edelstahl oder Laminate zum Einsatz. (sj)
Fotos: Hans Jürgen Landes Fotografie
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