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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Hochhausumbau_von_AFF_in_Hannover_7751517.html

18.10.2021

Robuster Auftritt

Hochhausumbau von AFF in Hannover


Der transformierte alte Güterbahnhof hat sich in Hannover längst etabliert. Nun hat sich das Berliner Büro AFF Architekten auch um das Hochhaus an der südwestlichen Ecke des Hallenkomplexes gekümmert. Das diente in den unteren beiden Geschossen ursprünglich der Verwaltung, während der übrige Teil als Wohnheim für Bahnmitarbeiter*innen Verwendung fand. Nach dem Umbau wird das Gebäude nun als Hotel genutzt, was vielleicht auch den Mut der Verantwortlichen erklärt, an der Fassade das gleiche schwarze Trapezblech wie schon bei der Halle einzusetzen. Ein halböffentliches Gebäude darf schließlich markanter auftreten als ein einfaches Wohnhaus.

Mit der Sanierung des Hochhauses kommt die Transformation der rund 140 Jahre alten Bahnhofsanlage zum Abschluss. Die Architekt*innen entkernten den Turm bis auf seine Grundstruktur und ergänzten im Erdgeschoss einen Pavillonanbau samt barrierefreiem Zugang. Neben Lobby, Küche und Frühstücksraum befinden sich dort auch Büro- und Sanitärräume. In den darüberliegenden acht Stockwerken wurden wiederum jeweils neun Doppelzimmer angeordnet. Dank des Einbaus eines Feuerwehrfahrstuhls konnte auf ein aus Gründen des Brandschutzes eigentlich notwendiges zweites Treppenhaus verzichtet werden. Auf dem Dach entstanden außerdem umfangreiche Technikaufbauten. Insgesamt umfasst das Projekt rund 3.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche.

Mit dem Hotel erhält das Umnutzungsprojekt ein weithin sichtbares Aushängeschild. Während die ursprüngliche Gestaltung des Hauses von 1960 eher schlicht war, fällt nun die robuste Neuorganisation der Fassade auf. Einige Geschosse treten flächig hervor, während die Etagen dazwischen auf schmale Streifen reduziert werden. Im Zusammenspiel mit der dunklen Farbe ergibt dies einen deutlich muskulöseren Auftritt. Die Umfeldgestaltung der Halle von Topotek 1 (Berlin) wurde dabei bis ans Erdgeschoss des Hotels herangeführt. Das Vorhaben zeigt, wie ein ressourcenschonender Umgang mit Bestandsbauten auch unabhängig von denkmalschützerischen Vorgaben aussehen kann. (sb)

Fotos: Tjark Spille, Hans-Christian Schink


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