Dichte, Nutzungsmix und Nachhaltigkeit sind Prämissen zeitgenössischer Stadtplanung. Funktionale Vielfalt und architektonische Abwechslung gehen damit Hand in Hand. Um in einem Stadtquartier die immerzu propagierte Heterogenität zu erreichen, ist es eigentlich Mittel der Wahl, unterschiedliche Architekten zu beauftragen, die auf der Basis eines Masterplans arbeiten.
Beim städtebaulichen Entwicklungsprojekt Bangkok One am Rande des Lumphini Parks in der thailändischen Hauptstadt läuft das alles ein bisschen anders. Dort übernimmt die lokale Zweigstelle von Skidmore Owings & Merrill (SOM) die Gesamtplanung für einen massiven Cluster unterschiedlicher Hochhäuser, die durch eine Sockelbebauung verbunden werden. Acht Glastürme sind auf den nun veröffentlichten Visualisierungen zu erkennen – und alle sehen anders aus. Wie das Büro zu dieser Vielfalt aus einem Guss kam, ist unbekannt. Man kann sich aber die Freude der Architekten, dass man hier mit großer Kelle das Thema des nachhaltigen, vollverglasten Hochhauses in mehreren Variationen anrichten konnte, gut vorstellen.
16 Hektar misst das Gebiet, auf dem Bangkok One bis 2025 entstehen soll. Es handelt sich um das größte zusammenhängende Entwicklungsprojekt in privater Trägerschaft, das jemals in Thailand in Angriff genommen wurde. 60.000 Menschen sollen hier am Schluss arbeiten und wohnen. Das klingt alles megaloman, fast schon anmaßend. Interessant ist dieser Versuch ein neues Super-Quartier zu schaffen aber nicht zuletzt deswegen, da hier auf dem höchstem Niveau nachhaltigen Bauens agiert wird. Zumindest in der jetzigen Planungsphase ist das Gesamtprojekt LEED Platin zertifiziert. Es ist damit – noch eine Superlative – das erste Projekt in Thailand, das diesen Status im Bereich Neighborhood Development erreicht hat. Man darf gespannt sein, wie sich diese neue „Nachbarschaft“ entwickelt. (gh)
Auf Karte zeigen:
Google Maps