Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist das höchste Hochhaus im ganzen Land? Würde „The Met“ in Bankok genau diese Frage stellen, so würde sein Spiegelbild antworten: Ihr seid das Höchste hier, aber der „Burj Khalifa“ bei den Scheichs in der Wüste ist fast zweimal höher als Ihr. Doch manchmal ist die Höhe allein nicht entscheidend. Bei einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche erhielt das Wohnhochhaus von WOHA Architects den Internationalen Hochhauspreis.
Mit seinen 231 Metern Höhe ist der 370 Appartments umfassende Wolkenkratzer in der Megacity Bangkok fast nur ein Drittel so groß wie das 828 Meter hohe arabische Superlativ. Die Jury unter Vorsitz von Spencer de Grey, dem „Head of Design“ bei Foster & Partners, lobte vor allem die Funktionalität des Gebäudes. Es kombiniere private Wohnformen mit gemeinschaftlichen Nutzflächen. Freiräume befänden sich nicht nur auf den Wohnungsbalkonen, sonder seien zugleich in das Gebäude hineingeschnitten. Somit öffne sich das Wohnhaus nach außen, so dass es buchstäblich atme. Das angenehme tropische Klima, kombiniert mit der ökomischen Struktur, bezeichneten die Preisrichter als richtungsweisenden Entwurfsansatz.
Der mit 50.000 Euro dotierte Preis, den die Stadt Frankfruch gemeinsam mit der Deka-Bank und dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) alle zwei Jahre auslobt, kürt die schönsten und innovativsten Gebäude der Welt. Voraussetzungen für die Teilnahme am Wettbewerb ist eine Mindesthöhe von 100 Metern. Außerdem darf keiner der Bauten älter als zwei Jahre sein.
Bereits Ende August 2010 waren die fünf Finalisten bekannt gegeben worden. Nebem dem Neubau in der thailändischen Hauptstadt waren der„Aqua Tower“ in Chicago von Studio Gang (Chicago), der „Mode Gakuen Cocoon Tower“ in Tokio von Tange Associates (Tokio), das „World Financial Center“ in Shanghai von KPF (New York) und natürlich der „Burj Khalifa“ in Dubai von SOM (Chicago) darunter.