RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Hochhauskomplex_von_UNStudio_in_Hangzhou_5204222.html

03.11.2017

Zurück zur Meldung

Zwei Türme im Flow

Hochhauskomplex von UNStudio in Hangzhou


Meldung einblenden

All-in-one, 24/7, Superliving, Interconnection, Streamline Design – das klingt wie aus dem Katalog einer Trendagentur. Für eine solche wäre die Raffles City Hangzhou sicherlich ein Musterbeispiel für einen zeitgenössischen urbanen Knotenpunkt. Denn der Mischnutzungskomplex inmitten des zentralen Geschäftsviertels der 150 Kilometer südwestlich von Shanghai gelegenen 8-Millionen-Einwohner-Stadt Hangzhou vereint all diese Attribute unter einem Dach – beziehungsweise in zwei 250 Meter hohen Glastürmen. Der Entwurf stammt von UNStudio und ist deren größtes bisher realisiertes Einzelgebäude. Das Amsterdamer Büro eröffnete aus diesem Anlass 2009 eine Dependance in Shanghai, um den letztlich fast zehn Jahre dauernden Entwicklungs- und Bauprozess aus unmittelbarer Nähe betreuen zu können.

Konzipiert und in Auftrag gegeben von der in Singapur ansässigen Immobilienfirma CapitaLand, ist der Neubau bereits die achte Raffles City in China. Es handelt sich bei dieser Gebäudeserie um Shoppingmall-Büro-Wohn-Hybride, die die klassische räumliche Funktionstrennung in Wohnen, Arbeiten und Freizeit radikal aufheben. Dabei wird ein komplettes Stadtviertel in einen einzigen Baukomplex gepackt. So entsteht ein in seinem ganz eigenen Rhythmus vibrierender Mikrokosmos, in dem alles mit allem verbunden ist.

In Huangzhou trifft auf 400.000 Quadratmetern ein breites Nutzerspektrum aufeinander: Bewohner, Büromitarbeiter, Hotelgäste und Menschen, die hier shoppen und sich amüsieren, etwa in Restaurants, im Fitnesscenter oder im Kino. Sogar heiraten kann man – und mit dem Hubschrauber auf dem Dach landen. Die Architekten sprechen auch von Superliving, und ähnlich wie beim sogannten Superfood ist damit gemeint, dass in einer einzigen Sache alles drin ist, noch dazu in optimaler Zusammensetzung. Ihr Konzept zielt dementsprechend darauf ab, das vielfältige Raumprogramm auf dichtem Raum möglichst harmonisch und zugleich effizient ineinandergreifen zu lassen und darüber hinaus eine umweltverträgliche, ästhetisch angenehme, sichere und gesunde Umgebung zu schaffen.

Die Kubatur dieses Komplexes der Superlative zeigt sich schwungvoll dynamisch, ohne Ecken und Kanten. Aus einem voluminösen und wie eine Landschaft gestalteten Sockel – der von oben gesehen die Form von zwei sich überkreuzenden Achten hat – ragen die beiden schlanken, leicht in sich gedrehten Türme heraus. Ein großes Atrium mit Oberlicht bildet das organisatorische und visuelle Zentrum der Sockelanlage. Hier überlagern sich spiralförmig zahlreiche Ebenen.

Die mit silbern spiegelnden Aluminiumplatten verkleidete Fassade des unteren Baukörpers lässt Assoziationen zur glatten Haut eines Fisches oder eines Reptils aufkommen. Ein Eindruck, der durch die elegant gekurvten Türme noch verstärkt wird. Diese stehen durch ihre Drehung im Dialog miteinander. Ihre Ost-West-Ausrichtung sorgt für eine optimale Tageslichtversorgung bei gleichzeitiger Minimierung des Schattenwurfs. Die wellenartig verlaufende Fassade mit ihren aufgesetzten, beweglichen Sonnenblenden soll laut Architekten auch einen Bezug zum nahen Fluß Qiantang herstellen. Vor allem verweist sie auf das gestalterische Grundprinzip dieses Komplexes: Alles fließt. (da)

Fotos: Hufton + Crow, Seth Powers, Jin Xing


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

nomad | 05.11.2017 15:44 Uhr

wtf

this is really ugly...
flow of what?

2

so ein archi | 03.11.2017 17:30 Uhr

Flow follows irgendwas...

Flowiges Hochhauscluster mit spaciger Lobby in China, auf smogfreien Hochglanz-Sonnenschein-Bildchen... gefühlt nun mittlerweile schon hundertmal gesehen. Ich glaube ich werd alt.

1

Jürgen Schterkliv | 03.11.2017 16:01 Uhr

TOP

Einfach Toll!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

06.11.2017

Hilferuf für Betonmonster

Ausstellung in Frankfurt

03.11.2017

Jahrhundertbauwerk am Firth of Forth

Schrägseilbrücke in Schottland eröffnet

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort