Als Partner im Büro Herzog/de Meuron war Harry Gugger seinerzeit in London mit dem Umbau des Southbank-Kraftwerks zur Tate Modern befasst. Seine Erfahrung im Bewahren und Umnutzen von historischer Denkmalsubstanz hat ihm auch für den Umbau des historischen Börsengebäudes in Vancouver von 1929 empfohlen: Die Bauherren, Schweizer Immobilien-Developer und -fonds, beauftragten dazu das Studio Harry Gugger (Basel). Soeben wurde der erste Spatenstich gefeiert. Der Projektname „The Exchange“ leitet sich aus der englischen Bezeichnung für Börse – stock exchange – ab.
Aus dem historischen Börsengebäude wächst nach diesem Plan ein 31-geschossiges Bürohochhaus, dessen obere Geschosse sogar über dem Bestand auskragen. Obwohl die Architekten betonen, welch restriktiven Regularien sie sich zu unterwerfen hatten – die Höhe war beschränkt, und Sichtkorridore waren freizuhalten – überrascht dennoch für europäische Verhältnisse die Brachialität, mit der der neue Turm das alte Gebäude dominiert.
Die Architekten sehen das anders: „Der über dem ‚Old Stock Exchange‘ aufragende Turm mit 37.000 Quadratmetern hochwertigen Büroflächen arbeitet mit den architektonischen Vorgaben des Bestandes, führt dessen aufstrebende Fassadengliederung weiter und bezieht sich in der vertikalen Staffelung seines Volumens auf die Dimension des Baudenkmals. Es gelingt, eine Komposition aus Neu und Alt zu generieren, die in Vancouvers Zukunft weist, ohne dessen Vergangenheit zu überschreiben.“
Das Gebäude ist voraussichtlich 2016 bezugsbereit.
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