„Sulwhasoo” oder „LANEIGE” heißen einige der wenigen, auch in Europa käuflichen Marken des südkoreanischen Kosmetikunternehmens AmorePacific. In Südkorea vertreibt die Firma, die sich auf natürliche Wirkstoffe wie die Ginsengwurzel spezialisiert hat, gleich über zwanzig Produktmarken. David Chipperfield Architects haben dem Unternehmen, für das Schönheit im Zentrum seines Wirtschaftens steht, nun auch ein sehr schönes Headquarter entworfen. Mit einer leichten Hülle aus weißen Aluminiumlisenen, einem offenen Innenhof und einer Begrünung bis zum Dach scheint das würfelförmige Bürogebäude die Idee des Wohl- und Gutfühlens der Kosmetikprodukte mitten in die Innenstadt von Seoul überführt zu haben.
Ganzheitlichkeit, Gemeinschaft, Natur und Nachhaltigkeit sind die Schlagworte, mit denen David Chipperfield Architects ihr 22 Stockwerke hohes Gebäude beschreiben. Schon auf Straßenebene öffnet sich der Bau zum gartenartig angelegten Innenhof, in dem ein anliegender Stadtpark auf dem Firmengelände weitergeführt wird. Von einer großzügigen, vielfach bespielbaren Lobby aus gelangen die Mitarbeiter und externe Besucher in die ersten beiden Obergeschosse, die hauptsächlich einer gemeinschaftlichen und öffentlichen Nutzung vorbehalten sind. Unter anderem legte hier das Büro mit Hauptsitz in London ein multifunktionales Amphitheater mit Blick auf den Innenhof an. Auch die firmeneigene Kunstsammlung, eine Bibliothek und ein Fitnesszentrum sind in diesen ersten beiden Etagen eingerichtet.
Während die Innenarchitektur des Erdgeschosses und der ersten beiden Obergeschosse mit Sichtbeton und rohem Naturstein auf die öffentliche Funktion dieser Gebäudeebenen anspielt, sind die darüber liegenden Stockwerke mit feineren Materialien ausgestaltet. Die Großraumbüros mit kleineren Arbeitsnischen sollen die Kommunikation, Gemeinschaftlichkeit aber auch nötige Intimität der Mitarbeiter fördern. Dank des Lichthofs und der zwei markanten, in den Bau eingeschnittenen Terrassen, sind die Innenräume stets natürlich belichtet. Die Aluminiumstäbe wiederum verhindern eine zu starke Sonneneinstrahlung des Baus, der mit seiner 45-Grad-Ausrichtung einen optimalen Ausgleich zwischen Licht und Schatten bewirken soll. (sj)
Fotos: Noshe, Laurian Ghinitoiu, David Chipperfield Architects
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Mick | 20.06.2018 09:09 Uhrkein sanfter Übergang...
...worauf die Aussage »Das Hochhaus vermittelt zwischen einer kleinteiligen, historischen Stadtstruktur und einer großmaßstäblichen Neustadt.« basiert, erschließt sich mit gutem Willen bestenfalls von der Seite der Neustadt aus. Wie man auf den Bildern erkennen kann, wurde für den Neubau des Hochhauses die alte, kleinteilige Bebauung die dort bestand beseitigt...