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09.11.2021

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Baubeginn für Estrel

Hochhaus in Berlin von Barkow Leibinger


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Der schon seit 2014 geplante Hotel-Turm des Estrel in Berlin-Neukölln wird nun tatsächlich gebaut. Die Gründungsarbeiten haben bereits im Sommer begonnen, und inzwischen fand man auch Zeit für einen offiziellen Termin mit der Politik. Neben Initiator und Bauherr Ekkehard Streletzki und Sohn Maxim Streletzki waren die designierte Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey und der Bezirksbürgermeister Martin Hikel, beide SPD, bei der Grundsteinlegung am vergangenen Mittwoch zugegen. Entworfen haben den Turm Barkow Leibinger (Berlin), wobei Regine Leibinger und Frank Barkow ebenfalls anwesend waren.

Der neue Turm des Estrel wird bei Fertigstellung mit 176 Metern das höchste reguläre Gebäude Berlins und das höchste Hotel Deutschlands sein. Die Bruttogrundfläche des Projekts beträgt knapp 77.500 Quadratmeter bei 45 Geschossen. Das sind gewaltige Zahlen, aber die Initiatoren sehen das Projekt nicht in Konkurrenz zum übrigen Berliner Übernachtungsangebot. Vielmehr geht es ihnen um die Komplettierung der Möglichkeiten vor Ort. Das Estrel positioniert sich primär als Kongress- und Entertainment-Spezialist für Großveranstaltungen jeglicher Art. Zum bestehenden Komplex gehören neben aktuell schon über tausend Zimmern auch mehrere große Hallen und Auditorien mit einer Gesamtfläche von über 30.000 Quadratmeter. Auch das nun begonnene Turmprojekt auf der anderen Straßenseite wird im Sockel Veranstaltungsflächen bieten. Ein Tunnel verbindet die beiden Standorte.

War bei der Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse noch mit einer schnellen Realisierung gerechnet worden, wird es nun voraussichtlich bis 2024 dauern. Der hierfür notwendige Bebauungsplan wurde zwar schon Ende 2017 beschlossen, aber die benachbarte Autobahn-Großbaustelle sowie Verhandlungen zur unterirdischen Verbindung beider Estrel-Teile über einen bestehenden Industriebahn-Tunnel unter der Sonnenallee haben einen früheren Baubeginn verhindert.

Leicht verändert hat sich in der Zwischenzeit die Nutzungsmischung des Turms. Die Zahl der Zimmer wurde von 800 auf 525 reduziert, dafür wird es in Zukunft auch 90 Apartments für längere Aufenthalte geben. Hinzu kommen rund 9.000 Quadratmeter Büro- und Co-Workingflächen, Spa- und Wellness auf rund 1.000 Quadratmetern und ein eigenständiger Eventbereich in der Spitze des Turms mit Skybar und trendy „Farm to Table“-Restaurant. Ein Parkhaus komplementiert das Programm, ein Teil des Grundstücks bleibt für künftige Erweiterungen erhalten. Mit der Nutzung ändert sich zugleich die Kubatur der Anlage. Die architektonische Sprache des Entwurfs von Barkow Leibinger inklusive charakteristischer Fassade blieb jedoch erhalten.

Insgesamt erweckt die neue Mischung den Eindruck, als ob sich das Estrel langsam von seinem Insel-Dasein verabschiedet und im Sinne eines alltäglichen Ortes stärker der Stadt zuwendet. Dazu gehört auch ein großes öffentliches Atrium mit Platz für noch mehr Co-Working, Gastronomie, eine Galerie sowie ein Start-Up-Inkubator. Das Umfeld des Neubaus entlang des Neuköllner Schifffahrtskanals soll außerdem als allgemein zugänglicher Park gestaltet werden. (sb)


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Achim | 19.11.2021 14:16 Uhr

Fassade

Ich frage mich, was die Fassade bezwecken soll.
Auf Bild 12 sieht man sehr gut, dass Sie eigentlich keinerlei Funktion haben kann. Weder Verschattung noch sonstiges.
Also warum eigentlich bauen ?

6

Ulknudel | 11.11.2021 15:54 Uhr

Mein lieber Norbert:

Das klingt wie ein vereinfachtes Abschlussplädoyer einer Seminararbeit aus dem 3. Architektur-Semester über Nachverdichtung in Berlin.

5

Norbert | 10.11.2021 23:10 Uhr

Hochhausmut

Endlich wird in Berlin ein bisschen Mut gezeigt, wo es sonst immer nur abgesäbelte Hochhausversuche gibt. Hochhäuser über 150 Meter spiegeln den Mut einer Großstadt wieder, je höher desto besser und mutiger. Sie geben wie eine von weitem sichtbare Felsformation Ortsprägung, Orientierung und Sicherheit in den Weiten des Großstadtbetondschungels. Sie können ein Gefühl von Zugehörigkeit zur Stadt und Stolz auf die eigene Stadt vermitteln. Endlich tritt Berlin etwas selbstbewusster auf.

4

werker | 10.11.2021 11:43 Uhr

@Noneocologne

Es gibt nur einen Turm, der Turm steht auf der anderen Straßenseite zum Bestand, der im ersten Bild ganz links zu sehen ist. Städtebaulicher Kontext ist da leider nicht viel.

3

Bo ist ein kurzer Name | 10.11.2021 10:59 Uhr

hmm..

Fassade, elegant!

ich rede hier über die Nutzung, kein natürliche Lüftung ist sehr schlecht für Hotel oder Apartment, ich habe vor paar jahre in einen Hotel im eine super highrise in shanghai übernachtet, obwohl die Lüftung sind schon gut, aber für mich das Gefühl ist sehr komisch...Ich muss am 3am zurück zu Erde um frische Luft zu atmen...Deswegen denke ich immer, ein Luftgarten ist gar keine schlechte Idee...und ich hoffe, die 90 Apartment kriegen Ihre Öffnungsflüge....

2

Noneocologne | 10.11.2021 09:30 Uhr

Zwei Türme?

Wo ist denn das "Turmprojekt" auf der anderen Straßenseite? Der städtebauliche Kontext ist wirklich schlecht bis gar nicht dargestellt. Für Nicht-Neuköllner leider nicht nachvollziehbar.

1

MEA | 09.11.2021 16:40 Uhr

Architektur ist ...

Hier und heute ist Architektur, wenn das Hochhaus eine Höhenangabe in Spitzenposition, keinen Grundriss, aber viele Visualisierungen vom Bauherren hat und die Fassade schräge Linien und eine Roof-Bar mit Ausblick über alles, aber (wahrscheinlich) nicht für alle und nicht umsonst. Für viel Geld und viel zu viel Energie.

 
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