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09.07.2014
Mondän mit Lochblech
Hochhaus am Wiener Gürtel
An Ring und Gürtel macht sich die enge Wiener Innenstadt etwas Luft, und auch bauliche Akzente sind dort erwünscht. Im Gegensatz zum herrschaftlichen Ring galt der Gürtel allerdings lange als von „Verslumungstendenzen“ bedroht, weshalb sich hier, zwischen unscheinbaren Altbauten, noch ein paar freie Grundstücke finden.
Auf einem dreiseitig zugänglichen Bauplatz am Hernalser Gürtel konnte nun das ortsansässige Büro Pool Architektur ein kleines Hochhaus errichten, das sich mit seiner Mischung aus Wohnen und Arbeiten gut in die von alltäglichem Leben geprägte Umgebung einfügt.
Das Projekt geht zurück auf einen geladenen Wettbewerb im Jahr 2007 und wurde von einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft zusammen mit einem privaten Bauträger realisiert. Bis zum fünften Stock wird das Haus vom Eigentümer genutzt, die Geschosse sechs bis acht werden als Büros vermietet, und vom neunten bis zum elften Stock wird gewohnt. Das Dachgeschoss mit seinem spektakulären Ausblick auf Wien dient wiederum für Konferenzen und Fortbildungen.
Die Kubatur des Hauses folgt den städtebaulichen Gegebenheiten und betont im Kontrast den Blockrand. Mit seiner gedeckten Fassade aus gelochten Aluminiumblechen fügt es sich ein, wirkt aber gerade vom öffentlichen Vorplatz aus auch überraschend mondän. Denn die Rücksprünge und Abwinklungen des Volumens, die der notwendigen Belichtung der Umgebung geschuldet sind, bringen das hernalser, so der Name des Hauses, hier spannungsvoll in Bewegung. (sb)
Fotos: Hertha Hurnaus
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