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16.07.2024

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Gefaltet und gestrafft

Hochhaus am Berliner Hauptbahnhof von allmannwappner


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Das Umfeld des Berliner Hauptbahnhofs gehört zu jenen Gegenden der Hauptstadt, die noch immer von erstaunlich großen Freiflächen geprägt sind. Typisch Berlin ist auch, dass man nie ganz sicher sein kann, ob es sich hier noch um Restbrachen oder schon Landschaftsgestaltung handelt. Nördlich des Bahnhofs klärt sich allerdings so langsam das Bild. Nicht zuletzt trägt ein im letzten Jahr von allmannwappner (München) fertiggestelltes Hochhaus dazu bei, die Baukanten des noch in Umsetzung befindlichen Europaplatzes zu definieren. Nach einem Wettbewerb im Herbst 2023 wird dieser von Rehwaldt Landschaftsarchitekten gestaltet.

Den 84 Meter hohen Neuzugang gestalten die Architekt*innen als pragmatisch proportioniertes Volumen aus Sockel und Turm. Mit seinen 21 oberirdischen Geschossen steht es im Dialog mit den beiden benachbarten Hochhäusern von Barkow Leibinger (Tour Total) und LOVE architecture (50-Hertz-Zentrale). Und wie die beiden anderen Projekte zeichnet sich auch der Neuzugang primär durch eine elaborierte Fassadengestaltung aus. Statt Beton oder horizontale Metallpaneele kommen dieses Mal jedoch Aluminiumstäbe unter Glas zum Einsatz. Deren variierende Dichte sorgt für stärkere Durchlässigkeit in den unteren Geschossen, während das Gebäuderaster weiter oben mehr Präsenz erhält. Dazu trägt bei, dass sich die zunächst noch gefaltete äußere Glasfassade weiter oben zunehmend glättet. Die Planung der Fassade übernahmen Knippers Helbig (Stuttgart), die Außenraumgestaltung Topotek 1 (Berlin).

Im Inneren gelangen Besucher*innen zunächst in ein mehrgeschossiges Atrium. Das Faltenmotiv der Fassade wird hier auch in der Gestaltung der Wände aufgegriffen. Eine breite Treppe dient der direkten Erschließung der unteren Etagen. Der übrige Sockel verfügt zudem noch über weitere Eingänge. Die Büroflächen im Turm sind in um einen kompakten Kern organisiert. Hauptmieter ist die Wirtschaftsprüfgesellschaft KPMG, die bisher schon in einem Neubau von KSP Engel in der Nachbarschaft residierten.

Das Projekt geht zurück auf einen Wettbewerb im Jahr 2017. Bauherr des rund 32.000 Quadratmeter umfassenden Komplexes ist die CA Immo Deutschland. Diese war einst als Vivico Real Estate aus dem Bundeseisenbahnvermögen hervorgegangen und 2007 von der österreichischen CA Immobilien Anlagen AG übernommen worden. Eine neue Büroimmobilie direkt am Hauptbahnhof passt da natürlich gut ins Portfolio. (sb)

Fotos: Schnepp Renou


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

a_C | 25.07.2024 13:20 Uhr

Lieber Slurry...

Nein, ich kann Sie beruhigen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen das Büro. Im Gegenteil - ich halte es sogar für eines der besten im deutschsprachigen Raum. Nur Hochhäuser können sie nicht, was das aktuelle Beispiel in Berlin leider wieder bewiesen hat.

Nur mal aus der Hüfte geschossen drei in meinen Augen bemerkenswerte Projekte des Büros:

Dornier Museum
Herz Jesu Kirche
Audi Corporate Architecture

12

Slurry | 24.07.2024 12:33 Uhr

@a_C

Sie sind nicht ehrlich a_C !
Sie sind voreingenommen gegenüber den Architekten.
Das zeigen Ihre Kommentare! Es geht nicht um Geschmack.
Bleiben Sie bei den Fakten, die hier im BauNetz veröffentlicht wurden!

11

a_C | 24.07.2024 10:39 Uhr

Geschmäcker sind verschieden...

Meine Meinung: Wenn man ein Gebäude erst "verstehen / lesen" können muss (und evtl. dafür noch ein Architekturstudium braucht), hat das Gebäude bzw. der Architekt dahinter versagt. Entweder funktioniert es offensichtlich oder eben nicht.

Das Gebäude steht für ALLE da, und wenn der Mehrheit der Betrachter die Mundwinkel nach unten gehen, dann ist es gescheitert - egal wie ambitioniert die Fassade aus klimatischen Gesichtspunkten auch sein mag oder wie gut die Story bzw. die Herleitung des Entwurfes beim Bauherren noch funktioniert haben mag.

10

Slurry | 23.07.2024 18:36 Uhr

Kommentare ?

Moderationtext des Baunetz und Kommentare der Kollegen sind miserabel.
Über den Städtebau kann man streiten, aber über das Objekt nicht! Natürlich muß man es verstehen, es l e s e n können. Über die Klima-Doppelfassade wird gar nicht debattiert ! Sie ist aber das eine große Pfund der Fassade, die anderen beiden Punkte sind die Erzählung von Unten nach Oben und die erwähnte Faltung. Welches Objekt drumherum hat 3 (drei) Gestaltungskräfte ?

9

a_C | 18.07.2024 11:20 Uhr

Bonjour Tristesse...

Dass ASW (nach dem Coup nur noch AW) keine schönen Hochhäuser kann, wissen Münchner schon seit langem. Jetzt bekommt auch Berlin den Nachweis dafür vor die Nase gesetzt.

Ein wirklich laaangweiliges Hochhaus, von der Fassade über die Kubatur bis zur Einbindung in seine Umgebung. Passt zum Nutzer. Aber hat das die Hauptstadt verdient?

PS: Die Fotos 1 und 2: Geht es noch furchtbarer? Wer veröffentlicht sowas freiwillig von seinem Bauwerk?

8

; ) | 17.07.2024 15:00 Uhr

@ Kommentar Nr. 2

Zugutehalten muss man dem Hochhaus aber doch, dass es, wie Sie sicher korrekt mutmaßen, 2024 entworfen und auch schon fertig realisiert wurde.
Das ist doch ganz schön zügig!

7

ulknudel | 17.07.2024 11:04 Uhr

Toll

Glashochhäuser sind ja bekanntlich die Zukunft!

6

arcseyler | 17.07.2024 07:35 Uhr

.de......

Schade, das diese sensible Hochhausfassade nicht die in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof ist. Zum optischen anfassen.
Diese ganze Europaplatzschließung widerspricht der Offenheit um den Hauptbahnhof, ähnlich der um die S-Bahnhöfe Alexanderplatz und Zoo. Entspricht eher einer Altstadtlückenschließung. Ja, es gibt einen Fortschritt, eine Moderne.

5

Fritz | 16.07.2024 21:39 Uhr

mit oder ohne sockel

ich finde das ist ein sehr gelungenes Hochhaus. Schön schlicht mit einer raffinierten Fassade - ob nun per Defifnition mit oder ohne Sockel. Tolles Haus!

4

Liebe | 16.07.2024 20:26 Uhr

Kollegen

auch die Münchner brauchen etwas zu essen. Solange es diese Phalanx der KPMGs noch gibt, baut man halt, was die Bauherren wollen und verstehen. Das muss multiplizierbar sein. Selbst die sensible Fassade haben die Rechenschieber nicht bestellt. Das haben die bairischen Kollegen den Bauherren als Notwendigkeit verkauft. Dafür Respekt und Chapeau.
Erstaunlich, dass es immer noch junge Leute gibt, die sich in solche Kisten setzen und sich da anstellen lassen.

3

Moppelhuhn | 16.07.2024 19:13 Uhr

In der ganzen Europacity ...

... hat man den Eindruck, die 70er-Jahre feiern fröhliche Urständ ...

2

Pekingmensch | 16.07.2024 17:59 Uhr

Sockel

@mr-arcgraph: Sehr richtig, einen Sockel kann ich da auch nicht erkennen. Von einem gelungenen Hochhausentwurf im Jahre 2024 erwarte ich, dass sich zumindest das Erdgeschoss (oder eben ein Sockel bzw. Podium) zum öffentlichen Raum positioniert. Auch eine bewusste Gestaltung der Hochhaus-Spitze würde helfen, als Staffelgeschoss mit Dachterrassen, oder was auch immer. Ansonsten ist es letztendlich doch nur eine altmodische Mies'sche Kiste, nur mit einer modischen Fassade versehen.

1

mr-arcgraph | 16.07.2024 16:14 Uhr

Gliederung

Selbst wenn die Beschreibung (Architekturkritik ist der Beitrag des Baunetz nicht.) behauptet, daß es eine Gliederung gäbe, die einen Sockel einschließt - dieses Hochhaus hat keinen Sockel.
Die Fotografien von weitem aus dem Wildwuchs oder sogenannten Freiflächen, ebenso wie die Nahaufnahmen zeigen, daß es weniger Monotonie eben würde, hätten die Planer in Erdge- und erstem oder gar bis viertem Obergeschoß, der Oberkante des Blockes, einen Sockel ausgebildet.
Die Fassade ist wieder akribisch an einer Fensterachse ent- und dann über das gesamte Gebäude abgewickelt worden.

 
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