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26.09.2022
Bäume bis zum zweiten Stock
Hochhäuser von ingenhoven associates in Tokio
Nachdem im Jahr 1985 der damalige Sitz des japanischen Justizministeriums von den Berliner Architekten Hermann Ende und Wilhelm Böckman eröffnet worden war, hat nun erstmals wieder ein deutsches Büro in Tokio gebaut. Und zwar im Bezirk Minato, unweit des historischen Mt. Atago Schreins, wo sich bis 1870 der Kaiserpalast befand. Dort entsteht derzeit ein neues Quartier mit Wohnungen, Geschäften, Gastronomie, Tourismus- und Bildungseinrichtungen sowie dem Toranomon-Hills-Tower, entworfen vom Tokioter Büro Nihon Sekkei.
Dieser Turm wird von zwei neuen Hochhäusern flankiert, die ingenhoven associates (Düsseldorf) für den Auftraggeber MORI Building entworfen haben. Mit dem mittleren Hochhaus sind sie über ein begrüntes, öffentlich zugängliches Plateau auf Höhe des ersten Obergeschosses verbunden und mit einer neuen U-Bahn-Station der Hibiya-Linie im Untergeschoss an den Personennahverkehr angebunden.
Für den 36-geschossigen Büroturm mit 173.000 m2 Bruttogrundfläche und den 54-geschossigen Wohnturm mit 121.000 m2 Bruttogrundfläche haben die Architekt*innen das sogenannte supergreen-Konzept angewendet. Mit dem eigens geschützten Begriff umschreiben sie ihren Nachhaltigkeitsansatz, der unter anderem auch bei Marina-One in Singapur und beim Kö-Bogen II in Düsseldorf genutzt wurde und für den sie mehrfach ausgezeichnet wurden, zuletzt mit dem European Prize for Architecture 2022.
Unter anderem drückt sich das supergreen-Konzept in einer extensiven Begrünung aus, die in den Tokioter Türmen bis zum siebten bzw. elften Geschoss reicht. Mit weißem Aluminiumpulver beschichtete, auskragende Geschossterrassen verbinden sich stufenförmig mit der Erdgeschosszone, dienen als Sonnenschutz und bieten Raum für die Bepflanzung. Die vertikalen Stadtgärten umfassen Bäume und Büsche bis zum zweiten Stock, kleinere Pflanzen in den höheren Etagen und einen Garten auf den Dachterrassen. Nach eigenen Angaben haben ingenhoven associates eine „Green-Replacement-Quote“ von 64,5 Prozent sowie die CASBEE-Bewertung „S“ - die höchste Stufe in dieser Klassifizierung – erreicht. (iva)
Fotos: HG Esch
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