Den Pritzker-Preis kennt jeder, aber danach kommt lange keine Auszeichnung mehr, die ein ähnliches Prestige vorzuweisen hat. Das will der kanadische Architekt Raymond Moriyama nun ändern. Zusammen mit dem Royal Architectural Institute of Canada hat er gerade einen internationalen Preis ins Leben gerufen, der seinen Namen trägt und der alle zwei Jahre vergeben werden wird. Dabei ist die Dotierung durchaus Pritzker-Preis-würdig: 100.000 kanadische Dollar, also knapp 65.000 Euro, gibt es zu gewinnen.
Der Fokus der offiziell als Moriyama RAIC International Prize betitelten Auszeichnung ist allerdings ein anderer. Nicht für sein Lebenswerk bekommt man den Preis, sondern für ein einzelnes Gebäude oder einen außergewöhnlichen Entwurf. Dafür muss man nicht mal unbedingt vom Fach sein, auch Nicht-Architekten können gewinnen, wenn sie einen entscheidenden Beitrag zu einem Projekt geleistet haben.
Erstmalig wird der Preis im kommenden Herbst in Toronto vergeben – im Aga Khan Museum von Fumihiko Maki, das sich kurz vor der Fertigstellung befindet. Maki, der den Pritzker-Preis 1993 erhielt, könnte dann selbst zu den heißen Kandidaten gehören. Wobei Aktualität keineswegs ein entscheidendes Kriterium ist, möchten die Auslober doch eher den dauerhaften gesellschaftlichen Beitrag von Architektur fördern.
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Weitere Informationen zum Preis: www.raic.org/moriyamaprize/