Wie können Bestandsbauten modernisiert, saniert oder umgenutzt werden? Wie lassen sich Neubauten ressourcenschonend planen und realisieren? Mit welchen neuen oder bewährten Materialien können rückbaubare Konstruktionen errichtet, und wie lokale Gegebenheiten sinnvoll genutzt und eingebunden werden? Aus einem (fach-)spezifischen Blickwinkel betrachtet Baunetz Wissen Bauwerke. Vierundzwanzig Favoriten hat die Baunetz-Wissen-Redaktion als ihre Lieblinge 2021 ausgewählt – jeweils ein besonders geschätztes Gebäude aus jedem Fachportal.
Den Auftakt bildet eine Schule in Neustadt an der Waldnaab, bei der nach der Sanierung spiegelndes Aluminium mit der bauzeitlichen Beton-brut-Fassade kontrastiert. Umbau statt Abriss hieß es bei der einstigen Nylonfabrik nahe Arnheim, die sich nun als Bürolandschaft zeigt: Für die neue Nutzung wurden die Betondecken stellenweise geöffnet.
Auch zahlreiche Kulturbauten sind unter den Highlights 2021, beispielsweise ein Ensemble im nordschwedischen Skellefteå mit Theater, Museum, Galerie und Bibliothek, dessen Turm mit Hotel 20 Stockwerke aufragt – mit einem Tragwerk ganz in Holz. Ebenso beeindruckend ist das Yang Liping Performing Arts Center im chinesischen Dali, bei dem ein gewaltiges Dach aus Holz und Schiefer ein Theater und Amphitheater, eine Veranstaltungshalle, ein Café und Restaurant vereint. Ein multifunktionales und identitätsstiftendes Gebäude ragt mit der Bibliothek in Kopenhagen-Tingbjerg auf, derweil das gesamte Theater Le Maillon in Straßburg potenziell als Bühne dienen kann.
Einer zunehmenden Komplexität im Bauwesen setzen drei Forschungsbauten in Bad Aibling eine Reduktion gegenüber, die als Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen aufwarten, und die sich an lokal bewährten Bauweisen orientieren. Ganz unterschiedliche regionale klimatische Voraussetzungen galt es bei einem Einfamilienhaus in Hamburg und einem im vietnamesischen Hue zu berücksichtigen. So wird beim Baulückenschluss in der Hansestadt besonders energiesparend geheizt und der Bau in den Tropen erhielt ein neues Antlitz mit luftiger Fassade.
Schließlich wird es sakral: Während eine Kirche in London turmlos, aber schwimmend daherkommt und zudem durch ein Pop-Up-Dach bequeme Stehhöhe im Inneren ermöglicht, ist die neue Synagoge in Regensburg von einer Kuppel bekrönt, die den mit Holz ausgekleideten, akustisch fein austarierten Andachtsraum überwölbt. (jb)
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