- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
06.01.2020
Pinselstrich in Hangzhou
Herzog & de Meuron planen Museumskomplex
Die ehemalige chinesische Kaiserstadt Hangzhou nahe Shanghai liegt am sogenannten Kaiserkanal, der weltweit längsten künstlichen Wasserstraße, die von Peking aus über 1.800 Kilometer eine wichtige Verbindungslinie auf Chinas Landkarte zieht. An seinem Ufer am nördlichen Rand des Stadtzentrums soll bis Ende 2023 mit dem Grand Canal Museum ein neuer Museumskomplex entstehen, der sich dem Bau, der Bedeutung und kulturellen Ausstrahlung des Kanals widmen wird. Die Jury des international ausgelobten Wettbewerbs für den Bau entschied sich nun einstimmig für den Entwurf von Herzog & de Meuron (Basel), die sich damit gegen die Mitbewerber Zaha Hadid Architects und David Chipperfield Architects durchsetzen konnten.
Für das an drei Seiten von Wasser umgebene Grundstück schlägt das Gewinnerteam ein Gebäude vor, das die charakteristische Linienform des Kanals aufnimmt, um – so die Architekten – „an einen eleganten chinesischen Pinselstrich“ zu erinnern. Dabei strebe man einen „visuellen und materiellen Dialog“ zwischen Wasser und Museum an. Der zentral platzierte Bau soll bei minimaler Anzahl bodenberührender Strukturelemente um zwölf Meter angehoben werden, sodass er zu schweben scheint. Unter dem Volumen entsteht auf diese Weise eine überdachte und schattige Freifläche, außerdem wird es hier öffentliche Veranstaltungsräume sowie einen Ball- oder Bankettsaal geben.
Der langgezogene Baukörper mit rund 50.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche für das Museum soll mit einer geschwungenen Fassade aus konkaven Gussglaselementen und einem begrünten Dach ausgestattet werden und zwei identische Geschosse umfassen, die unabhängig voneinander betrieben werden können. Ergänzt wird das Bild durch einen kompakten Bau mit „mineralischer und solider“ Konsistenz auf der Ostseite des Geländes – ganz im Sinne des klassischen chinesischen Landschaftsideals „Wasser vorne, Berg hinten“. Die geplanten Nutzungen umfassen ein Konferenzzentrum, ein Hotel, die Museumslobby und Restaurants, die durch einen vertikalen Innenraum miteinander in Verbindung stehen werden. (da)
Kommentare:
Meldung kommentieren