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20.02.2020

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Besinnliche Höhle

Herzog & de Meuron planen Autobahnkirche in Graubünden


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Meist werden geplante Projekte mit größter Gewissheit angepriesen, schließlich soll der Weg zum Baubeginn nicht unnötig verkompliziert werden. Umso erfrischender ist die Erklärung, die Herzog & de Meuron (Basel) ihrem jüngsten Projekt in Andeer im Kanton Graubünden mitgeben. Am Weg zum San Bernadino soll dort eine Autobahnkirche entstehen, und die Architekt*innen, die bezüglich Programm und Ort eine Art Carte blanche hatten, beschreiben ihr Suchen und Abwägen. Klar, eine solche Kirche soll nahe an die Trasse, aber wo genau? Verschiedene Konzepte – unter anderem auch eine „Brückenbasilika“ über der Schnellstraße – wurden geprüft und wieder verworfen. Schließlich entschieden sie sich für einen Standort an einer bestehenden Überquerung mit weitem Blick ins Tal.

Der Bauplatz an der Schwelle zwischen Siedlungs- und Naturraum darf hinsichtlich des Projekts als programmatisch gelten. Anstatt sich bestehende Typologien zum Vorbild zu nehmen, planen Herzog & de Meuron einen höhlenartigen, sich spiralförmig entfaltenden Raum. Der soll es den Besucher*innen ermöglichen, den Lärm der Straße Schritt für Schritt hinter sich zu lassen. Am Ende steht ein farbig inszenierter Blick in die Landschaft, die allerdings in Wirklichkeit nicht ganz so unverbaut ist, wie es die Visualisierungen erscheinen lassen. Dieser letzte Abschnitt ist in Richtung der Nachmittags- und Abendsonne ausgerichtet, was damit schon gleich einen perfekten Zeitpunkt für einen Besuch vorgibt.

Im Kontrast zur amorphen unterirdischen Architektur steht der sichtbare Teil der Autobahnkirche. In einer Kurve der Schnellstraße definiert ein scheinbar kubisches, fast weißes Volumen den Ort. Dieses erweist sich beim Näherkommen als offen gefügte Wandscheiben, die dank des Raums, der zwischen ihnen entsteht, entfernt an Richard Serra denken lassen. Von dort führt eine breite, schneckenförmig gewundene Treppe hinab in die Höhle. Entlang des Wegs zurück zum Licht sind noch zwei kleinere Seitenkapellen mit Oberlichtern vorgesehen. (sb)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

d.teil | 22.02.2020 14:46 Uhr

Besinnlichkeit

Ist Besinnlichkeit unterirdisch ....man geht erst einmal in die Dunkelheit nach unten , was hier bei solchen Möglichkeiten, die man hätte, völlig an den Haaren herbeigezogen ist- überhaupt möglich?

8

Thomas | 21.02.2020 12:52 Uhr

interessant, etwas angestrengt zwar

oben Serra hinter Staketenzaun,
unten zunächst Blick ins Siphon oder Druckstollen, etwas mit Erde wieder angeböscht, dann Gebärmutter und am Schluss Timm Thalers Villa von Lanzarote.
Abends klappt einer die roten Glasöhrchen wieder um.

7

STPH | 21.02.2020 11:47 Uhr

...

warum nicht gleich den Gotthardtunnel entsprechend umgestalten mit dem erlösenden Licht am Ende
ggf. einfach als object trouvee, mit Schild am Eingang. Eine Autobahnkathedrale

6

Bo ist ein kurzer Name | 21.02.2020 10:19 Uhr

hmmm...

Wie Kinder lernen beim Buchstabieren...

5

Dr. Yikes | 21.02.2020 01:59 Uhr

Grunz

Zu Beginn meines Architekturstudiums wurden die Studiosos mit der Aufgabe betraut, einen Klumpen Lehm auszurollen, zu falten und dann aufzuschneiden. Die Lehmwindungen sollten dokumentiert und anschließend abstrahiert und architektonisch interpretiert werden.

Jedenfalls sieht die Kirche aus wie ein riesiger Haufen... Gips.

4

Fred Konrekt | 20.02.2020 18:49 Uhr

Für mich ein...

...Beispiel, dass 20 Ideen nicht zwangsläufig zu einem besseren Gebäude führen, als wenn man nur eine gehabt hätte.

3

denkste | 20.02.2020 17:54 Uhr

Besinnliche Höhle

Denke, die allwissenden Kommentare von auch Architekten sind nicht mehr ernst zunehmen. wo sind deren Beispiele?

2

auch ein | 20.02.2020 16:34 Uhr

architekt

also ich als allwissender finde, das aussen und innen NICHTS miteinander zu tun haben!

entweder höhle und dann auch ab in den berg oder gebäude, dann brauch ich keine bunten blob-räume.

und ein möchtegern corbusier-schriftzug auf der glasscheibe....

peinlicher haufen an der Strasse.wer zahlt das ?

Immerhin mal kein wettbewerb für so ein hüttchen.

wer bietet mehr?

1

schlawuki | 20.02.2020 15:39 Uhr

allwissend

Na, da bin ich jetzt aber mal auf die Kommentare der allwissenden Baunetzkommentatoren gespannt!

 
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