In Seocho-Dong, einem Justiz- und Bildungsviertel in Südkoreas Hauptstadt Seoul, soll ab dem Jahr 2028 ein milchig weißer Glasmonolith in Form einer abgeschnittenen Pyramide stehen – so zumindest sieht es der Entwurf von Herzog & de Meuron vor. Das Büro mit Sitz in Basel konnte sich in einem internationalen Wettbewerb für den Bau eines Museumsarchivs durchsetzen.
Unter dem Namen Seoripul Open Art Storage ist das Gebäude als Aufbewahrungsort für Artefakte aus dem Kunstmuseum SeMA, dem Museum für Handwerkskunst und dem Geschichtsmuseum vorgesehen. Zugleich soll es mit Ausstellungen und öffentlichen Programmen zu einem kulturellen Treffpunkt avancieren. Der geplante Standort liegt am östlichen Ende des Seoripul-Parks in unmittelbarer Nähe zum Obersten Gerichtshof des Landes.
In einer Megacity wie Seoul, in der schon kleinere Stadthäuser mit extravaganter Gestaltung auffallen, dem Wunsch nach einem Gebäude mit Landmark-Charakter gerecht zu werden, dürfte durchaus eine Herausforderung darstellen. Das Entwurfskonzept von HdM sieht vor, die monumentale Glasstruktur auf vier unterschiedlich große mineralische Sockelblöcke zu setzen. Sie sollen von einem nach traditionellen koreanischen Gestaltungsprinzipien angelegten Garten gerahmt werden.
Von außen betrachtet zeigt sich der Entwurf mit glatter, hermetisch geschlossener Oberfläche. Nur kurz unter dem Dach ist die Kubatur durch einen umlaufenden Rücksprung der Fassade unterbrochen, wodurch eine großzügige Terrasse entsteht. Hier sollen ein Restaurant und die Büros der Archivverwaltung liegen. Im Inneren des Baus schafft ein kegelförmig zulaufender Hohlraum mit eingebauten Präsentationsvitrinen eine visuelle Verbindung zwischen den Ebenen. Im Sockelvolumen, das verschiedene öffentliche und nicht öffentliche Funktionen aufnimmt, befindet sich ein Auditorium, das den Blick durch eine große Glaswand ins Grüne freigibt. (da)
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Herzog & de Meuron planen unter anderem seit Längerem am Museum der Moderne am Berliner Kulturforum und haben vor wenigen Jahren das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Dortmund erweitert.
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