Der siegreiche Wettbewerbsentwurf von Herzog und de Meuron für das Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum hat nicht zuletzt aufgrund seiner Größe für Kontroversen gesorgt. Anlass dazu gibt unter anderem die Tatsache, dass der Entwurf der Architekten gerade mal acht Meter Platz zwischen der St.-Matthäus Kirche und dem Museum erkennen lässt.
Dass Herzog und de Meuron diese Situation nun nachbessern, zeigt eine Visualisierung aus der Vogelperspektive, welche die Stiftung Preussischer Kulturbesitz heute auf ihrer Webseite veröffentlicht hat. Darauf sind die ursprünglichen Ausmaße des geplanten Museums aus dem Wettbewerbsentwurf mit einer gestrichelten roten Linie in Richtung Kirche eingezeichnet. Zugleich zeigt die durchgehende rote Linie die Ausmaße des aktuell ausliegenden Bebauungsplans, der u.a. einen vergrößerten Abstand zur St.-Matthäus Kirche berücksichtigt. Auf dieser Basis, so heißt es aus dem Büro Herzog und de Meuron, werde der Entwurf nun angepasst.
Stiftungspräsident Hermann Parzinger erläutert in der zugehörigen Pressemitteilung unter anderem: „Die Abmessungen des Gebäudes werden gegenüber dem Wettbewerbsentwurf etwas verkleinert, wodurch auch die Außenräume am Kulturforum noch einmal klarer definiert werden. Der oberirdische Abstand zur Kirche ist nun mit 14 Metern deutlich größer als vorher. Die Traufhöhe des Neubaus wird die der Kirche nicht übersteigen. Auf die Gesamtgröße der Ausstellungsflächen hat dies jedoch keine Auswirkungen.“
Dies darf auch als Reaktion auf die vielstimmige Kritik und den Ruf nach mehr Transparenz im Planungsverfahren gelesen werden. So etwa hatte Kristin Feireiss vom Aedes Architekturforum eine Petition gestartet, die unter anderem fordert, die Dimensionen des geplanten Neubaus vorab durch Baugespanne eins zu eins erfahrbar zu machen. Noch bis 12. Juni können in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Stellungnahmen zum aktuellen Planentwurf abgegeben werden. (fm)
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