Nicht weniger als ein neues Kapitel der Stadtgeschichte Lyons wollen Herzog & de Meuron mit den Plänen für den Stadtteil La Confluence („der Zusammenfluss“) schreiben. Schon seit 2009 analysieren die Basler Architekten zusammen mit den Landschaftsarchitekten von MDP Michel Desvigne (Paris) das Gebiet gründlich und erstellten einen Masterplan, jetzt wurden die Pläne für eine zweite Phase vorgestellt.
Das Stadtviertel in exponierter Lage auf der Südspitze der Halbinsel, wo Rhône und Saône zusammenfließen, war lange Zeit aus der Wahrnehmung der Stadt ausgeblendet oder zumindest an den Rand gedrängt. Das Areal war von einem Großmarkt und von Industrie- sowie Hafenanlagen geprägt.
Schon mit dem Masterplan entschied das Planerteam, zwei gegensätzliche, dabei sich ergänzende und gut vernetzte Orte zu schaffen: ein dicht bebautes Gebiet und ein grünes Gegenstück am südlichsten Ende der Halbinsel. Ganz unbebaut bleibt aber auch der Park nicht: Einige historische Lagerhallen sollen erhalten bleiben, und als Landmarke sollen hier die ersten mischgenutzten Hochhäuser Lyons entstehen.
Während der ersten Phase der seit 1999 andauernden Planungen – solange ist die Stadt mit der Neuentwicklung des Gebiets bereits befasst – wurde aufgeräumt und punktuell gebaut. Mit der zweiten Phase beginnt nun die Planung für die eigentliche Bautätigkeit. Das Areal der ehemaligen Großmarkthalle wird mit einer Mischnutzung aus Wohnen, Büros, Handel und Freizeitangeboten neu erfunden. Neben Herzog & de Meuron tragen sechs weitere Teams aus dem In- und Ausland Entwürfe dazu bei, darunter Tatiana Bilbao, Christian Kerez und Manuel Herz. Der übergeordnete Gedanke ist, so die Chefarchitekten, Lyons Identität – raison d'être – zu erhalten und fortzuschreiben, nämlich die enge Verbindung zwischen Architektur und Natur.
Im Frühjahr 2015 soll mit dem Bauen begonnen werden, die ersten Gebäude sollen Ende 2017 fertig sein. Der neue Bezirk wird über Brücken und die Verwandlung der Autoroute du Soleil, die hier hindurchführt, zu einem „City-Boulevard“ mit dem historischen Zentrum und anderen Stadtteilen Lyons verbunden.
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Gerhard | 21.01.2014 17:35 UhrFreundschaftdienst
Da haben die HdMler Ihren Spezis wohl wieder ordentlihch Aufträge zugeschoben und jeder darf sich verwirklichen. Warum nicht mal den Jungen eine Chance geben??? Angst das es besser wird???