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21.11.2008
Container auf Silo
Herzog/de Meuron bauen im Duisburger Innenhafen
Der Duisburger Innenhafen, einst der größte Binnenhafen der Welt, wird seit 1991 nach einem Masterplan von Norman Foster zur „Vorzeigemeile des Strukturwandels“ (FAZ) entwickelt. Ein bedeutender Meilenstein dieser Entwicklung wurde gestern vorgestellt: Nach Plänen von Herzog/de Meuron (Basel) soll das private Museum Küppersmühle erweitert werden. Dazu wird, ganz analog zur Elbphilharmonie auf dem Kaispeicher A in Hamburg, eine kulturelle Nutzung auf ein aufgegebenes Speichergebäude aufgesetzt: In Duisburg entsteht ein Objekt, das nicht von ungefähr an einen vergröberten Überseecontainer erinnert, auf einer Batterie leerstehender Hochsilos.
Herzog/de Meuron, die schon 1997 das Hauptgebäude des Museums Küppersmühle umgebaut hatten, schreiben in ihrer typischen Art über den entwurfsbestimmenden Aspekt der Annäherung an den Erweiterungsbau: „Die Perzeption der Küppersmühle ist geprägt von den sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Annäherung. Zum einen das gemächliche Tempo des ‚Stadtflaneurs‘, auf der anderen Seite die Wahrnehmung des in Sekunden vorbeieilenden Autofahrers. Diese Eigenart des Ortes wird verstärkt durch die Lage der Küppersmühle am Innenhafen. Von Norden her kann sie vom Fußgänger nur aus großer Distanz über das Hafenbecken hinweg wahrgenommen werden. Eine kontinuierliche Annäherung an das Objekt mit einer sich allmählich vergrößernden optischen Auflösung findet nicht statt.“ Daher also die Maßstabslosigkeit des Containers, der im übrigen das Werbelogo einer Chemie- und Energiefirma, die aus Teilen der Ruhrkohle AG hervorgegangen ist, trägt.
Im Erweiterungsbau entstehen 22 neue Räume mit rund 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Gezeigt wird deutsche Kunst nach 1945. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2009 geplant, die Fertigstellung soll im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 erfolgen.
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