Der erste war 2010 Bjarke Ingels, später waren es Alessandro Mendini und Manuelle Gautrand und vergangenes Jahr Sergei Tchoban. Der European Prize for Architecture würdigt jedes Jahr europäische Architekt*innen, deren Arbeit „Vision, Engagement und einen tiefen Respekt vor der Menschheit und der sozialen und physischen Umwelt verkörpert”. Seit heute ist bekannt: Der diesjährige Preisträger ist das dänische Büro Henning Larsen Architects.
Eine Schule in Honkong, ein Quartier mit 750 Wohnungen in Belfast, eine Business-School in Frankfurt – die Kopenhagener gehören, wie manch andere Preisträger dieser Auszeichnung, zu den großen Büros in Europa. Firmengründer Henning Larsen (gestorben 2013) hatte eine eigene Spielart der skandinavischen Moderne entwickelt und zeitgenössisch vor allem in der Architektur von Kulturbauten weitergeführt. Für das Konzerthaus Harpa in Reykjavik, noch zu Larsens Lebzeiten gebaut, erhielt sein Büro 2013 den Mies-Award.
Mit dem von der Europäischen Union vergebenen Mies-Award sollte der European Prize for Architecture trotz Andeutung in seinem Namen jedoch nicht verwechselt werden. Während der Mies-Award an ein Projekt geht, würdigt diese Auszeichnung das ganze Werk eines/r Architekt*in oder eines Büros. Zudem richten zwei privatwirtschaftliche Einrichtungen die Auszeichnung auf Initiative des US-amerikanischen Architekturförderer Christian K. Narkiewicz-Laine aus, nämlich sein Chicago Athenaeum Museum of Architecture and Design und das European Centre for Architecture Art Design and Urban Studies in Dublin. Verliehen wird der Preis am 13. September an einem ur-europäischen Ort: der Akropolis in Athen. (sj)