Kurz vor seinem Tod vor dreizehn Jahren rief Helmut Hentrich, Schinkelpreisträger und Gründer von HPP Hentrich-Petschnigg & Partner, den Helmut-Hentrich-Stiftungspreis ins Leben: mit dem Wunsch, Architekturabsolventen nationaler und internationaler Hochschulen jährlich durch zwei Preise mit je 5.000 Euro auszuzeichnen. Vergangene Woche hat das Kuratorium der Stiftung mitsamt dem Partnerkreis von HPP erstmals drei Preise mit insgesamt 15.000 Euro Dotierung verliehen. Eine lobende Erwähnung erhielt außerdem der Entwurf von Golshan Majlessi (RWTH Aachen), die Preisträger des achten Helmut-Hentrich-Stiftungspreises sind:
- Oğul Can Öztunç, Istanbul Technical University
„Open Air Performance Museum, Kadiköy Istanbul“
- Inga Hausmann, RWTH Aachen
„Drahtseilakt“
- Sebastian Timmermann, TU Darmstadt
„memoria artis – Das Gedächtnis der documenta Kassel“
Die Jury unter Vorsitz von Anne-Julchen Bernhardt gemeinsam mit
Bauwelt-Chefredakteur Boris Schade-Bünsow und Burkhard Fröhlich (Chefredakteur Deutsche BauZeitschrift) lobt bei allen Arbeiten die „feinfühlige Auseinandersetzung mit der Bestandsumgebung sowie den starken architektonischen Ausdruck“.
Die städtebauliche Arbeit von Oğul Can Öztunç versucht mit einem temporären Gebäude die Hafenanlage in Istanbul durch einen minimalen Eingriff zu attraktivieren: „Die Arbeit ist städtebaulich sehr wirksam, hebt aber ebenso ein ausdrucksstarkes Gebäude hervor, das Teil einer strategischen Installation der kulturellen Nutzung des Raumes wird“, so die Jury.
Inga Hausmann verfolge ein „klares architektonisches Thema“ mit ihrer Holz-Stahl-Konstruktion für ein Seilbahngebäude. Laut der Jury löst sie „die ingenieurtechnische Aufgabe auf eine hervorragende architektonische Weise“.
Eine „solide und souveräne Arbeit“ liefert Sebastian Timmermann: Der Absolvent „arbeitet sehr feinfühlig im Bestand und findet für die einzelnen Programmpunkte den richtigen Ort. Eigene Raumschöpfungen sind gelungen in den Raum eingeflochten worden.“