Das Bodemuseum in Berlin hat er renoviert, und einen modernen Anbau an das Dresdener Taschenbergpalais gebaut. Soweit kennt man ihn in Deutschland. In seiner Heimat Österreich, wo er 1939 in Innsbruck geboren wurde, zählt Heinz Tesar zu den bekanntesten und gleichsam eigenwilligsten aktiven Architekten. Vorgestern feierte er seinen 70. Geburtstag.
Pünktlich dazu wurde einige Tage zuvor sein aktuellster Bau eingeweiht: das Auditorium des postgraduierten Institute of Science im Ortsteil Maria Gugging in Klosterneuburg in Niederösterreich – somit das „neue Flaggschiff der österreichischen Forschung“ (ORF). Die Raumatmosphäre des Saales mit den steil ansteigenden Sitzreihen lässt sich durch drei große Lichtklappen in der Decke je nach Bedarf verändern. An dem Standort Maria Gugging wird – hauptsächlich in den Gebäuden einer früheren Landesnervenheilanstalt – noch im Jahr 2009 der Vollbetrieb der Elite-Uni aufgenommen.
In Klosterneuburg befinden sich weitere Hauptwerke des Jubilars, der bei Roland Rainer studiert hatte und sich lange nicht zwischen der Malerei und der Architektur entscheiden konnte. 1997 errichtete Tesar dort im Auftrag der Familie Essl das Schömer-Haus, 1999 folgte dann ebendort der Bau des Essl-Museums.
Für den Aufbau des Berliner Schlosses hat er kein Verständnis. Der ORF berichtet: „Heinz Tesar meint, er könne nicht begreifen, warum man in Berlin ein Schloss aufbauen möchte, für das es keinen Inhalt mehr gibt: ‚Es erscheint mir absurd, und ich möchte damit auch nichts zu tun haben.‘“
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