- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
26.07.2010
Dem Riegel einen Riegel vorgeschoben
Heidelberg: Bürgerentscheid gegen Stadthalle
Am 18. November 2009 haben wir das Ergebnis des Wettbwerbs für die Heidelberger Stadthalle gemeldet. Die Jury hatte damals der Stadt den ersten Preis von Karl & Probst, München, zur Umsetzung empfohlen. Doch die Stadt hatte die Rechnung offenbar ohne die Bürger gemacht, denn erneut sorgt ein Plebiszit in Deutschland für die Korrektur einer politischen (und architektonischen) Entscheidung: Beim Bürgerentscheid über die Erweiterung der historischen Stadthalle zu einem modernen Kongress- und Kulturzentrum sprach sich gestern eine Mehrheit gegen das Projekt aus.
67,1 Prozent der 39.211 Wähler sagten Nein zur neuen Stadthalle, die Wahlbeteiligung lag bei 38,9 Prozent. Da die Nein-Stimmen das erforderliche Quorum von 25 Prozent (25.310 Stimmen) der 101.237 Wahlberechtigten erreicht haben, ist das Ergebnis bindend.
Die Hauptkritik an dem Entwurf war laut einem Bericht der FAZ noch immer „die Monumentalität des Siegerentwurfs“, obwohl die Architekten mit einer Überarbeitung zwischenzeitlich bereits darauf reagiert hatten: Sie hatten sowohl die Säulenordnung lockerer gestaltet als auch ein Schieferwalmdach aufgesetzt. Doch der Bau bilde mit seiner Sandsteinfassade „geradezu einen Riegel zwischen Fluss und Altstadt“, so die Gegner weiterhin.
Die Bürgereinitiative hatte aber nicht nur ästhetisch, sondern vor allem mit der Verkehrserschließung und mit nicht nachvollziehbaren Gesamtkosten argumentiert. Sie sei „nicht grundsätzlich gegen eine Profilierung Heidelbergs als Kongressstadt“, plädiert aber vielmehr dafür, eine neue Kongresshalle „als Motor der Stadtentwicklungsprojekte im Bahnhofsviertel auch dort zu bauen“ (FAZ).
Die bisher geplante Erweiterung der Stadthalle zum Kongresszentrum kann nach dem Bürgerentscheid jedenfalls in den nächsten Jahren nicht umgesetzt werden, so die Stadt Heidelberg in einer ersten Reaktion.
Kommentare:
Kommentare (24) lesen / Meldung kommentieren