All zu viel geben Architekten und Bauherr bisher noch nicht preis, doch das Projekt für ein hochwertiges Wohngebäude von Heatherwick Studio (London) an der High Line in New York City lässt trotzdem aufhorchen. Der geplante Neubau nennt sich schlicht 515 West 18th Street und besteht aus zwei Bauteilen, die unterhalb der High Line miteinander verbunden sind. Der höhere der beiden Türme hat 21 Stockwerke. Insgesamt sollen 180 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen entstehen. Die Architekten schlagen ein klares Raster mit Backsteinverkleidung vor, in das bauchige Fenster eingesetzt werden, hinter denen sich zumeist zwei Geschosse verbergen, was zu einer interessanten Maßstäblichkeit führen dürfte.

Man habe das bay window „als dreidimensional geformtes Stück Verglasung neu gedacht“, erläutert Thomas Heatherwick den Entwurf. Das mag durchaus sein, vor allem aber denkt man beim Blick auf die Fassade an das kürzlich fertiggestellte Museum Zeitz MOCCA in Kapstadt. Was dort auf die alten Silos aufgesetzt wurde, taucht nun in New York als Wohnhaus wieder auf. Im Vergleich zu der eigenwilligen Mischung aus rauem Industriebau und glamourös kristalliner Glasstruktur in Südafrika, wirkt die amerikanische Version auf den bisher vorliegenden Visualisierungen eher gediegen. In zwei Jahren soll das Haus fertig sein und man wird sich selbst davon überzeugen können, ob die Transformation des Fensterelements vom Museum zum Wohnhaus gelungen ist. (gh)

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