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05.01.2023

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Holzbox am Satteldach

Hausumbau in Mainz von Henning Grahn Architektur


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Möchte man die alte Streitfrage heraus kramen, ob ein Wohnhaus nun ein Sattel- oder ein Flachdach haben sollte, dann antwortet der Architekt Henning Grahn bei diesem Umbauprojekt mit: beides.

Weit im Westen von Mainz, wo die Stadt langsam ins Land übergeht, stand ein Wohnhaus aus den 1950er-Jahren mit steilem Satteldach neben einem kleinen Bach. Für die junge Familie, die einziehen wollte, waren die 94 Quadratmeter Wohnfläche etwas zu wenig. Auch wünschten sie sich mehr räumliche Großzügigkeit und Abwechslung. Der Entwurf des Büros Henning Grahn Architektur (Mainz) besteht im Wesentlichen aus einer ziemlich großen Holzbox, die er auf der Gartenseite im Norden vor den Altbau stellt. Da der vorhandene Fußboden des Altbaus im Erdgeschoss einen Meter über dem Grundstück liegt, steht auch die Holzbox auf leichten Füßen.

Die Erweiterung ist ein selbstbewusster Holzrahmenbau, 7,60 Meter auf 8,40 Meter und 6,50 Meter hoch. In jede Himmelsrichtung gibt es nur eine Öffnung: Nach Westen die Eingangstür, zum Garten ein zweigeteiltes Panoramafenster im Obergeschoss und nach Osten ein ebenfalls zweigeteiltes Element im Erdgeschoss mit einem breiten Fenster und einer Glasschiebetür, die auf eine kleine Terrasse unter dem alten Walnussbaum führt. Dadurch erhalten die Innenräume klare Ausrichtungen, ausreichend Tageslicht sowie sicher genügend Wandflächen.

Auch im Altbau wurden neue Fenster mit hellen Holzrahmen eingesetzt, die so Alt und Neu miteinander verbinden. Die Fassade besteht aus hinterlüfteten MDF-Platten, die durch Acetylierung keine weitere Oberflächenbehandlung benötigt. Die Platten wurden auf eine Unterkonstruktion geschraubt und eingehängt, sodass außen keine Befestigung sichtbar ist. Massivholzdecken im Neubau und das Holzparkett machen Holz zum primären Material innen wie außen.

Auch innen verbinden sich alte und neue Elemente. Denn der große Wohnraum im Erdgeschoss erhält teilweise einen Luftraum bis hinauf zum Dach des Anbaus, sodass der mittige Flur vor den drei Schlafräumen im Obergeschoss zur Galerie mit Blick ins Wohnzimmer wird. Seit der Erweiterung umfasst das Haus nun insgesamt 165 Quadratmeter Nutzfläche. (fh)

Fotos: David Schreyer


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

timundstruppi | 11.01.2023 20:33 Uhr

niveau im alltag

nicht alles find gut gelöst, mich stören vor allem die streichholz-stützchen. auch zur verklausuliert beschriebenen fassade hätte ich gern mehr gelernt. was mich zum kommentar zwingt, ist das auch hier wieder ausgelebte unterirdische niveau der kommentare:warum erdreisten sie sich das hoffentlich total fachkundige publikum, nur auf basis kleiner pics, ohne hintergrund zum entwurfsprozess, zum bauherren, zum budget, etc. einen engagierten kollegen unqualifiziert runterzumachen?vergewaltigung?!?echt jetzt? geht's nicht noch schlimmer?haben sie nichts besseres zu tun?sind sie frustriert, weil die eigenen bemühungen nichts geworden sind?weil jemand selbständig praktisch tätig sein konnte, während sie für ihre cheffin nur photoshop-galeere machen dürfen?ich empfinde dieses stück bauen im bestand im vergleich zu den wahrgenommenen gebauten realitäten in berlin, hamburg, düsseldorf/köln oder heidelberg/stuttgart/reutlingen/ tübingen überdurchschnittlich gut!und irgendjemand -außer diesem urheber hier- ist verantwortlich für meine ästhetisch zugemüllten alltagswelten.natürlich keiner der ausfÃälig gewordenen vorkommentatoren, schon klar.weiter ornanieren oder: selbst besser machen!(gendersternchen jeweils bitte selbst mitdenken, danke!)

6

Slurry | 09.01.2023 16:40 Uhr

Raping

es gibt sie also auch in der Architektur, im Bauen: die Vergewaltigung, Außen und Innen. Hilfe

5

Hagner | 06.01.2023 10:45 Uhr

schlimmer geht immer

In einer früheren Zeit wäre spätestens bei Bild 15 der Bleistift abgebrochen, schade, dass er ausgedient hat.
Wie haben nur die Fensteröffnungen Ihren Platz in der Gebäudehülle gefunden? Nicht zu fassen!
Wenigstens die Ratten dürfen sich freuen, Ihnen wurde ein 1A-Kriechkeller für die kalte und nasse Jahreszeit geschaffen.

4

Gert Fleischer | 06.01.2023 10:01 Uhr

Grässliche Kombi

Vielleicht ist die Funktion gut. In der Kombination sind Alt und Neu - unter ästhetischen Kriterien - nur grässlich. Mir tun die Nachbarn leid, die das nun täglich sehen.

3

dethomas | 06.01.2023 01:07 Uhr

perfekte mischung . . . . .

a. loos qualitäten verfeinern 'ferner liefen' architektur.
hervorragend!

2

stauBmeier | 05.01.2023 16:43 Uhr

Was

für
ein
seelenloses
Gewürge.

Hier hätte ich mir als Bauherr lieber einen Totalabriss gewünscht, wenn man sieht, das Um- und Anbau nicht zu den Stärken des Planers gehören, wie man schon an der verkorksten Eingangssituation sieht. Etc. ...

1

tageloehner | 05.01.2023 16:06 Uhr

Proportionen

Eigentlich meckere ich nur ungern. Aber die Proportionen dieses Kubus im Verhältnis zum Bestandsgebäude und zu den Nachbarn sprengen wirklich alle Dimensionen. Da hilft es auch nicht, wenn das Ganze im Detail gut geplant und handwerlich sauber ausgeführt ist. Schade.

 
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