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02.07.2019

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Ventanilla Container Haus

Hausprojekt in Peru von TRS Studio


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Das 1969 gegründete Ventanilla ist einer von sieben Bezirken der peruanischen Hafenstadt Callao. In den mehr als 160 Nachbarschaften, den so genannten Barrios von Ventanilla lebten 2005 bereits über 3500 Personen pro Quadratkilometer, meist in einfachen Stein- oder Holzbauten. Diese sind nur eingeschossig, und so wirkt die gewachsene Siedlung Pachacutec wie ein endloses staubiges Dorf auf sandig-steinigem Untergrund, das sich vom Berg hinunter zum Pazifik zieht.

Die Siedlung ist hervorragend auf Googlemaps dokumentiert. Wer die Straßen von Pachacutec entlangscrollt, wird Supermärkte, Sportplätze, Banken, Restaurants, Geschäfte und auffallend viele Carpinterias, also Holzbauer finden, die für die selbstgezimmerten Hütten mit ihren abgerundeten Fenstern und einfachen Verzierungen verantwortlich sein dürften. Im Barrio Pesquero II in Pachacutec verortet das in der Altststadt von Lima ansässige Designstudio TRS ein Projekt, das die einkommensschwachen Bewohner unterstützen und mit günstigen Ressourcen die architektonische Qualität vor Ort anheben soll, wie die Architekten schreiben.

Das projektierte Container House wollen sie einer ausgesuchten Familie in Pesquero II zur Verfügung stellen. Zunächst soll es gemeinschaftlich erbaut, dann im Wohnalltag erprobt, verbessert und schließlich in großer Stückzahl gefertigt werden. Wichtig ist den Architekten dabei der Communitygedanke, die Hausbauer sollen ihre Erfahrungen an andere weitergeben und so voneinander profitieren. Im besten Falle entstehen neue Existenzen und ein lokaler Markt für das Containerhaus.

Ausgehend von einer vierköpfigen Familie konzipieren die Architekten eine Behausung mit 60 Quadratmeter Grundfläche auf der Basis von zwei 40 Fuß Schiffscontainern. Diese werden um einen Aufbau aus recycelten Polycarbonatplatten ergänzt, die von einem Dachstuhl aus Kanthölzern getragen werden. Das lichtdurchlässige Material soll die Fenster ersetzen und Kosten sparen helfen. Der Innenausbau ist aus OSB gefertigt und kann je nach Bedürfnis der Bewohner verändert werden. Der Container als stabile Basis des Gebäudes soll vor etwaigen Naturkatastrophen schützen.

Keine Frage, das Projekt sieht schick aus auf den Renderings, auf denen selbst die staubigen Straßen von Pesquero II sauberer erscheinen. Ob der Entwurf den großen Durchbruch erfahren wird und bald ganz Pachacutec die selbstgebauten Hütten einreißt, um künftig im Containerhaus zu residieren, wird sich zeigen. Denn wer bezahlt die Container, das OSB und die recycelten Stegplatten? Und sind die gewachsenen Strukturen von Pachacutec nicht ohnehin bereits in Nachbarschaftshilfe entstanden? (tl)


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare
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2

diego | 03.07.2019 13:57 Uhr

Klima

In Callao sind die Sommer warm, schwül, trocken und bedeckt, und die Winter sind lang, kühl, trocken, windig und überwiegend klar. Im Verlauf des Jahres bewegt sich die Temperatur in der Regel zwischen 15 °C und 27 °C und liegt selten unter 14 °C oder über 29 °C.
Das ist in etwa vergleichbar mit dem Klima im Süden Madeiras. Also eher mildes Klima.

1

Christian Engel | 02.07.2019 16:41 Uhr

und Sonnenschutz?

Mich wundert, dass das in Lima ansässige Büro scheinbar das Klima in Callao nicht kennt. Die Polycarbonatplatten ohne jeglichen außenliegenden Sonnenschutz und die Container werden im Innenraum zu einem subtropischen Klima führen, dass unerträglich sein wird. Dann doch lieber die typischen Massivbauten aus Lehm oder Ziegel - die sind nicht schön, aber wenigstens bewohnbar!

Dipl.-Ing. Architekt Christian Engel

 
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Das Haus auf Basis von zwei 40 Fuß Containern auf einem Rendering.

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Die Container bieten Schutz vor etwaigen Erdbeben und können auch als Geschäftsräume genutzt werden.

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