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28.02.2018

Porphyr und Dolomit

Haus in Südtirol von Daniel Ellecosta


Das eigene Haus ist die Visitenkarte eines Architekten. Noch dazu, wenn es sich um eines der allerersten eigenen Projekte handelt. Das Haus am Hörmannweg des Südtiroler Architekten Daniel Ellecosta (Truden im Naturpark) ist ein solcher Fall. Ellecosta, 1989 in Bozen geboren, hat lange bei Pedevilla Architects in Bruneck gearbeitet und 2016 sein eigenes Büro eröffnet. Nach einigen kleineren Arbeiten, tritt er nun mit seinem eigenen Haus an die Öffentlichkeit.
 
Truden ist ein kleines Dorf gut 20 Kilometer südlich von Bozen. Es liegt vorteilhaft auf einem nach Süden exponierten Sattel. Inmitten des Dorfes hat sich Ellecosta sein Haus gebaut. Im Untergeschoss befinden sich die Büroräume, in den beiden Geschossen darüber wohnt die Familie. Der Baukörper ist schlicht, die Details sind reduziert. Insbesondere an der geschlossenen, giebelständigen Straßenfassade wird die Einfachheit geradezu zelebriert. Vordach und Türsituation unterstreichen die Schlichtheit zusätzlich.
 
Wichtiger als formale Kniffe sind die Materialien. Dem Putz des Hauses wurden roter Porphyr und weißer Dolomit beigemischt. Man sieht es auf den farblich etwas unterkühlten Fotos nicht, aber laut Ellecosta changiert der Putz je nach Jahreszeit und Sonnenstand zwischen rötlichen und grauen Tönen. Auch die Dacheindeckung ist nicht von der Stange. Die Architekten bedienten sich hier des gleichen Materials wie beim Außenputz und ließen die Platten am Schluss sandstrahlen. In beiden Fällen ging es um ein Aufgreifen und Verfeinern traditioneller, robuster und nachhaltiger Techniken des Bauens in Südtirol.
 
Auch im Inneren herrscht eine „Reduktion auf das Wesentliche“, wie der Architekt schreibt. Putzoberflächen aus Lehm und Kalk, wieder mit Sandzuschlägen aus Dolomit und Porphyr, geschliffene Betonestriche mit Dolomitzuschlägen und lokal geschlagenes Lärchenholz kommen zum Einsatz. Ein gelungenes Detail des Innenausbaus ist die Verbindung der Eckbänke in Küche und Stube mit hohen Fenstern. Die Verbindungen nach außen sind in Form von zwei tiefen Loggien auffällig zurückgenommen, wodurch die schlichte Kompaktheit des Hauses nochmals unterstrichen wird. (gh)

Fotos:
Gustav Willeit


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