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29.05.2015
Für Mr. und Mrs. Green
Haus in Melbourne von Sean Godsell
Die Größe spielt keine Rolle für den australischen Architekten Sean Godsell, dafür aber die Kraft der Architektur. Dies lässt sich sowohl an seinem vor zwei Jahren fertig gestellten Forschungszentrum in Melbourne ablesen als auch am kürzlich abgeschlossenen Projekt eines ungewöhnlichen Hauses, das sich ebenso in der zweitgrößten australischen Metropole befindet.
Dabei kam die Entwurfsidee erst durch eine gewisse Schwierigkeit der Umstände zustande. Die Bauherren wünschten ein neues Haus, mussten sich jedoch weiterhin mit dem Bestand auseinandersetzen, welcher, aus der Sicht der Architekten, unverständlicherweise unter die Fittiche des Denkmalschutzes geriet.
Die vermeintlich wertvolle Holzfassade blieb also stehen, dafür kam für den 77 Quadratmeter großen Anbau just in diesem Moment die richtige Inspiration, sagen Sean Godsell Architects. Die von Godsell in den Rang der bahnbrechenden Architekturbeispiele erhobenen Werke der Japaner Kazuo Shinohara („House in White“ etwa) oder Tadao Ando („Row House in Sumiyoshi“) stimmten den Architekten auf die passende Tonalität ein: ein Spiel mit Gegensätzen und Licht, Verschachtelung und Geheimnis – ein Haus als Suche, nicht als Antwort.
Bereits bei dem temporären Pavillon in Melbourne arbeiteten die Sean Godsell Architects mit beweglichen Elementen, die bei Bedarf den luftigen Bau offen oder geschlossen erscheinen ließen. Verwendeten sie diese beim Pavillon sowohl an der Fassade als auch am Dach, beschränkten sie sich beim Minihaus nur auf den Dachbereich, um ausreichende Belichtung zu sichern. Der Anbau ist lediglich drei Meter hoch, kompakt und rau. Ein winziger Hof verbindet diesen mit dem renovierten Bestand, in den Sean Godsell Architects ein Satteldach einbauten. In der dicht besiedelten Nachbarschaft macht es sich sehr gut, das versteckte Minihaus für Mr. und Mrs. Green. (pg)
Fotos: Earl Carter
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