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05.12.2019
Für Büro und Familie
Haus in Katalonien von Bernat Llauradó Auquer
Von oben betrachtet wirkt der Ort Bordils nordwestlich von Girona ein bisschen wie amerikanisches Suburbia. Die vorherrschende Typologie ist dementsprechend das Einfamilienhaus mit Pool, 1.690 Einwohner leben hier. Ihre Häuser sind an einer gut ausgebauten rechtwinkligen Infrastruktur aufgereiht. An den Ortsrändern gibt es noch genügend Parzellen für einige weitere Familiensitze. Genau hier hat der Architekt Bernat Llauradó Auquer für sich und seine Familie ein Wohnhaus entworfen, von dem aus er auch sein Büro betreibt.
Das Gebäude unterscheidet sich schon in seiner Kubatur von den eher konventionellen Nachbarhäusern. Ein doppelgeschossiges Volumen kombiniert Auquer mit einem flachen Anbau. Auch legte er ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Das Haus wird im Winter vor allem von der Sonne erwärmt, wobei die „thermische Trägheit des Bodens“ hilft. Dem gewogenen Klima sei Dank, konnte auf eine Wärmepumpe verzichtet werden. Die Räume sind so gut isoliert, dass sie die Wärme gut halten können. Im Fall der Fälle steht aber auch ein Holzofen bereit. In der warmen Jahreszeit helfen Dachüberstände und Fensterläden, die großzügigen Glasflächen zu verschatten und so das Haus vor Überhitzung zu bewahren.
Der schlankere und geschlossene Teil des Gebäudes mit seinen charakteristischen Holzeckfensterelementen beherbergt Funktionsräume wie die Schlaf- und Badezimmer, das Treppenhaus und Lagerräume. Im wie eine verglaste Veranda anmutenden Flachbau, der mittig in den Garten ausläuft, findet das Familienleben statt. Das Gebäude hat Bernat Llauradó Auquer speziell auf das Grundstück zugeschnitten und so gestaltet, dass die Ausblicke immer den Garten im Blick haben und die angrenzenden Häuser weitgehend ausgeblendet werden. So lässt sich ungestört und umgeben von Grün dem Verlauf der Jahreszeiten folgen.
Verbaut wurden ausschließlich naturbelassene Materialien, die Oberflächen von Holz, Eisen, Keramik oder Beton wurden nicht versiegelt und lassen so einen natürlichen Alterungsprozess mit entsprechender Patina zu. Neben der Wahrung der natürlichen Haptik konnte der Architekt auf diese Art auch Kosten sparen. Und so gelang es ihm laut eigenen Angaben mit einem Budget von 160.000 Euro 130 Quadratmeter Wohnfläche zu realisieren. (tl)
Fotos: Adrià Goula
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Kommentare:
Kommentare (8) lesen / Meldung kommentieren
Herzstück des Hauses ist der transparente Flachbau, der mittig im Garten liegt.
Die natürlichen Baumaterialien wurden nicht versiegelt...
..und dürften eine schöne Patina entwickeln.
Das Haus ist gut isoliert, für die Gemütlichkeit und wenn es doch einmal kalt wird, hilft ein Kaminofen.
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