Am 23. März 2007 wurde das „Haus im Haus“ der Handelskammer Hamburg eröffnet. Im Inneren des klassizistischen Gebäudes der Handelskammer am Adolphsplatz, unweit der Binnenalster, ist eine bauliche Struktur entstanden, die zusätzliche Nutzungen der ehemaligen Börsenhalle ermöglicht und den Charakter des Gebäudes als Treffpunkt der Hamburger Wirtschaft in zeitgemäßer Form zum Ausdruck bringen soll.
Ursprünglich war ein dreistöckiger Einbau angedacht. Da ein solcher die Wahrnehmung der Gesamthalle stark beeinträchtigt hätte, wurde im 2003 von Behnisch & Partner (Günter Behnisch und Manfred Sabatke) in einem Wettbewerbsentwurf eine fünfgeschossige Konstruktion vorgeschlagen, die eine weit geringere Grundfläche einnimmt und stattdessen die Höhe des Raumes nutzt. Dieser mit dem ersten Preis ausgezeichnete Wettbewerbsentwurf (siehe BauNetz-Meldung vom 3. 11. 2005 zur Projektvorstellung) wurde dann von Behnisch Architekten (Stefan Behnisch, David Cook, Martin Haas) in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn weiter bearbeitet.
Die neue Raumstruktur wurde aus Ebenen und Scheiben komponiert und soll in ihrer Leichtigkeit und immateriellen Erscheinung in Kontrast zu den starken, massiven Wänden der historischen Halle stehen. Das „Haus im Haus“ bietet Raum für ein Existenzgründerzentrum, Besprechungsräume, Präsentationsflächen für die im Besitz der Handelskammer befindliche älteste Wirtschaftsbibliothek der Welt und einen Club mit Gastronomie. Auf der zweiten Ebene ist die Raumstruktur durch eine Brücke mit dem Albert-Schäfer-Saal der historischen Halle verbunden und kann als Erweiterung des Saales bei Empfängen, Vernissagen oder anderen Veranstaltungen genutzt werden. Die obersten Raumebenen haben eher privaten Charakter. Hier werden unter anderem die bibliografischen Schätze der Commerzbibliothek präsentiert.
Durch das Band der historischen Bogenfenster und von der über einen Steg erreichbaren Dachterrasse bietet sich ein Ausblick auf das Rathaus und über die Dächer der Hansestadt. Beleuchtet wird die gesamte Struktur von einem LED-Lichtsystem, das von dem Stuttgarter Unternehmen Nimbus Design in Zusammenarbeit mit Behnisch Architekten entwickelt wurde.
Zum Thema:
BauNetz-Meldung vom 13. November 2006 zum Richtfest
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Kleiner Heiner | 30.03.2007 19:26 UhrMer Behnischs mache halt immer en Behnisch. S' fellt uns halt nix bessres eu.
Der Vorschlag des Bueros Carsten Roth Architekt war um Klassen besser! Aber um Welten! Welch vertane Chance! Schade schade schade. Wie kann man auch ein Stuttgarter Buero an einen Hamburger Bau lassen?