Heidekraut, Kiefern und Eukalyptus sorgen für einen intensiven Geruch, die afrikanische Sonne für zuweilen sengende Hitze. Dieses Haus am Hang, das nach außen kaum in Erscheinung tritt, hat auf drei Geschossen enorme 430 Quadratmeter Fläche. Konsequent in den Hang eingegraben, betreibt es Mimikry und will scheinbar fast in der Anhöhe verschwinden. Der Berg Mesa Mota, der hinter dem Haus ansteigt, ist von Menschenhand terrassiert worden; das Haus an seinem Fuße ahmt dieses Motiv mit seinen bepflanzten Dachschrägen nach.
Gelegen ist das Haus am Rand der Weltkulturerbe-Stadt San Cristóbal de La Laguna im Inneren von Teneriffa – im Norden der Insel, wo das Wetter ruppiger sein kann und der höchste Berg Spaniens, der Teide, von überall her sichtbar ist. Architekt ist Virgilio Gutiérrez Herreros aus Santa Cruz de Tenerife.
Nach seinen Worten „untersucht das Projekt die Beziehung zwischen Objekt und Natur und die Mehrdeutigkeit, die aus dem künstlerischen Ergebnis begründeter Einschränkungen einerseits und der überraschenden Spontaneität der Natur andererseits entsteht“.
Das Haus ist in seiner Gesamtheit mit Gräsern bewachsen, als wollte es den Mutterboden auf sich ziehen. Doch wird dieses Motiv des Sich-Versteckens ironisch gebrochen durch die Wahl eines auffälligen, grau-blauen Grases. Solche Spannungen werden noch verstärkt durch die Fassadenverkleidung aus Wellblech, die im farblichen Kontrast zum Grün des dahinter aufragenden Berges steht.
Ein Wintergarten zeigt nach Süden und der Sommergarten, der mit Obstbäumen wie Pflaume, Avocado und Mandel bepflanzt ist, nach Norden. Vom ganzen Haus aus öffnen sich Blicke auf die Lagune und den Vulkanberg Teide.
Fotos: José Ramón Oller
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