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24.11.2022
Ärzte ohne Grenzen
Hauptsitz in Genf von Sauerbruch Hutton
Im Angesicht weltweiter Natur- und Kriegskatastrophen benötigen immer mehr Menschen medizinische Nothilfe. Besonders wichtig dabei sind internationale Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, in der Originalbezeichnung Médecins sans frontières (MSF). Aufgrund des gestiegenen Handlungsbedarfs und wachsender Organisationsstrukturen wurde auch der Bau eines neuen Hauptquartiers in Genf notwendig. Im Stadtteil Morillon, wo sich Konsulate oder Institutionen der Vereinten Nationen räumlich konzentrieren, wurde nun ein Neubau für MSF von Sauerbruch Hutton (Berlin) fertiggestellt. Die Architektur entstand in Kooperation mit Fabio Fossati Architecte (Chêne-Bougeries), tragwerksplanerisch waren Werner Sobek Frankfurt und SBING (Carouge) tätig.
Der Entwurf der Berliner Architekt*innen sieht ein achtgeschossiges Hochhaus mit insgesamt 14.260 Quadratmetern Bruttogrundfläche vor, das die fluiden und wechselnden Formen der Organisationsarbeit aufgreift und sich anpassungsfähig zeigt. Die auf verschiedene Bereiche spezialisierten Teams, darunter Medizin, Recht, Technik, Kommunikation und Verwaltung, müssen in der Lage sein, sich einsatzbezogen schnell zu formieren und im Fall behobener Notfälle wieder aufzulösen. Das Gebäude unterstützt diese Anforderung an Flexibilität mit einer transparenten und kommunikativen Raumstruktur, die die Zusammenarbeit zwischen den diversen Teams fördert.
Wichtige Eigenschaften sind dabei unterschiedliche räumliche Proportionen, die je nach Bedarf das Arbeiten in großen, mittleren oder kleineren Gruppen ermöglicht, so die Architekt*innen. Einzel- oder Großraumbüros, Konferenzräume sowie Gemeinschaftsbereiche verteilen sich auf alle Etagen. Das Erdgeschoss beherbergt das Foyer, ein Auditorium, eine Agora und ein öffentliches Restaurant. Großzügige Terrassen im ersten und siebten Obergeschoss sowie auf dem Dach bieten Aufenthaltsbereiche im Freien und weite Ausblicke. Alle Geschosse sind durch eine zentrale Treppe miteinander verbunden.
Auf Aspekte der Nachhaltigkeit wurde in mehrererlei Hinsicht Wert gelegt. Die Fassade, deren Ansicht von Pfosten-Riegel-Elementen, vorgelagerten Loggien und Balkonen sowie unterschiedlich großen Holzrahmen geprägt ist, wurde üppig begrünt. So soll ein Mikroklima in der Pufferzone der Fassade begünstigt werden, zudem spendet die Laubvegetation im Sommer Schatten und lässt in den dunklen Monaten natürliches Licht durch. Die Gebäudehülle ist in Anlehnung an den Schweizer Minergie-P-Standard ausgeführt. Darüber hinaus verfügt der Bau über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, es ist an ein Wärme- und Kältenetz angeschlossen, das Wasser aus dem Genfersee bezieht, und wird vollständig mit erneuerbaren Energie versorgt. Die gewählten Baumaterialien entsprechen möglichst dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, verwendet wurde außerdem regional gewonnenes Holz wie Weißtanne. (iva)
Fotos: Adrien Barakat, Jan Bitter
Der Entwurf der Berliner Architekt*innen sieht ein achtgeschossiges Hochhaus mit insgesamt 14.260 Quadratmetern Bruttogrundfläche vor, das die fluiden und wechselnden Formen der Organisationsarbeit aufgreift und sich anpassungsfähig zeigt. Die auf verschiedene Bereiche spezialisierten Teams, darunter Medizin, Recht, Technik, Kommunikation und Verwaltung, müssen in der Lage sein, sich einsatzbezogen schnell zu formieren und im Fall behobener Notfälle wieder aufzulösen. Das Gebäude unterstützt diese Anforderung an Flexibilität mit einer transparenten und kommunikativen Raumstruktur, die die Zusammenarbeit zwischen den diversen Teams fördert.
Wichtige Eigenschaften sind dabei unterschiedliche räumliche Proportionen, die je nach Bedarf das Arbeiten in großen, mittleren oder kleineren Gruppen ermöglicht, so die Architekt*innen. Einzel- oder Großraumbüros, Konferenzräume sowie Gemeinschaftsbereiche verteilen sich auf alle Etagen. Das Erdgeschoss beherbergt das Foyer, ein Auditorium, eine Agora und ein öffentliches Restaurant. Großzügige Terrassen im ersten und siebten Obergeschoss sowie auf dem Dach bieten Aufenthaltsbereiche im Freien und weite Ausblicke. Alle Geschosse sind durch eine zentrale Treppe miteinander verbunden.
Auf Aspekte der Nachhaltigkeit wurde in mehrererlei Hinsicht Wert gelegt. Die Fassade, deren Ansicht von Pfosten-Riegel-Elementen, vorgelagerten Loggien und Balkonen sowie unterschiedlich großen Holzrahmen geprägt ist, wurde üppig begrünt. So soll ein Mikroklima in der Pufferzone der Fassade begünstigt werden, zudem spendet die Laubvegetation im Sommer Schatten und lässt in den dunklen Monaten natürliches Licht durch. Die Gebäudehülle ist in Anlehnung an den Schweizer Minergie-P-Standard ausgeführt. Darüber hinaus verfügt der Bau über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, es ist an ein Wärme- und Kältenetz angeschlossen, das Wasser aus dem Genfersee bezieht, und wird vollständig mit erneuerbaren Energie versorgt. Die gewählten Baumaterialien entsprechen möglichst dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, verwendet wurde außerdem regional gewonnenes Holz wie Weißtanne. (iva)
Fotos: Adrien Barakat, Jan Bitter
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