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03.06.2016

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Erweiterung des Auswärtigen Amtes

Harris + Kurrle gewinnen in Berlin


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Das Auswärtige Amt am Werderschen Markt ist schon heute ein beachtlicher Gebäudekomplex. Der von Hans Kollhoff sanierte Altbau und die Erweiterung von Müller Reimann sorgen mit ihrer gediegen-düsteren Architektur für die notwendige repräsentative Note im Zentrum der deutschen Hauptstadt.

Angesichts der vielen globalen Herausforderungen reicht der Platz jedoch kaum mehr aus, und das dürfte sich in Zukunft eher noch verschlimmern. Nachdem bereits 2013 angebaut wurde, folgt nun das nächste Vorhaben. Das Gebäude entlang der Kurstraße wird hergerichtet und im Hof um einen Neubau erweitert. Den Wettbewerb konnten harris + kurrle Architekten für sich entscheiden, der Jury-Vorsitzende war Andreas Hild . Das Ergebnis im Überblick:



Für den einstufigen Wettbewerb hatten sich in einem vorgeschalteten Verfahren insgesamt 165 Büros beworben, von denen schließlich 25 Teilnehmer ausgewählt wurden. Der Entwurf von harris + kurrle gefiel dem Preisgericht insbesondere aufgrund seines Umgangs mit dem Blockinneren. Der Hof bleibt – im Vergleich zu den anderen Projekten – einigermaßen unbebaut und die eingeschossige Poststelle verschwindet unter einem begrünten Dach.

Von allen Entwürfen brechen nur Knerer und Lang mit der steinernen Architektur der Bestandsbauten. Die Arbeitsgemeinschaft aus Sunder-Plassmann und as-if versuchen es hingegen mit horizontalen Fensterformaten – ebenso wie kleyer.koblitz.letzel.freivogel. Bei harris + kurrle werden die Geschosse wiederum hinter schmalen, hohen Fenstern zusammengefasst, was der Fassade eine gewisse Vertikalität verleiht.

Für Schulz und Schulz war die Platzierung übrigens schon der zweite Erfolg in einem Wettbewerb des Auswärtigen Amtes in jüngerer Zeit. Vor zwei Monaten konnte das Leipziger Büro das Verfahren für den Neubau der Deutschen Botschaft in Wien für sich entscheiden. (sb)


Zum Thema:

Alle Wettbewerbsarbeiten sind vom 21. Juni bis zum 4. Juli 2016 während der regulären Öffnungszeiten im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin) zu sehen. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Montag, den 20. Juni 2016 statt.


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Kommentare
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5

d.teil | 27.06.2016 12:24 Uhr

Knerer und Lang = Kahn dreht sich im Grabe um

Allgemein: Ein schönes Statement von Peter!

Knerer und Lang: Die Inspiration der Fassade (Betreff: Die schmaler werdenden Pilaster) wurde wohl eindeutig bei L. Kahn's Library gesucht und gefunden.
Allein der Sinn der Vorlage unterscheidet sich wohl vehement.
Ein kurzes Schmunzeln konnte ich mir hier nicht verkneifen.

4

Jenatsch | 12.06.2016 14:55 Uhr

@ Peter

Meinen Sie wirklich, dass (zu) hohe gestalterische Ansprüche zu der BER-Misere geführt haben?

3

peter | 06.06.2016 16:54 Uhr

ende angefordert

richtig.

wir bzw. unsere bauherren - wir architekten machen natürlich auch mit, also doch WIR - haben uns zu tode "angefordert". und es geht immer weiter. enev 2020/passivhauspflicht oder was da durch die gerüchteküche geistert, kostendruck, serialisierung, sicherheitsanforderungen, brandschutz, die ganzen komfortanforderungen, facility management undundund...

das ist alles nur noch sinnvoll umsetzbar, wenn man die gestaltung auf ein minimum herunterfährt. alles andere führt zum planungs-overkill, der nicht mehr in den griff zu bekommen wäre (siehe BER) und daher ausfällt. wir machen aus der not eine tugend und erklären die gestaltungslosigkeit zur neuen ästhetik.

anders gesagt - wir wollen zuviel und erreichen am ende, dass eine technisch hochgezüchtete, ästhetisch und haptisch-sinnlich verarmte architektur entsteht, die nach einer nutzungsdauer von 30-40 jahren in die tonne gekloppt wird - cradle to cradle nennt sich das dann.

das ästhetische statement unserer zeit ist, dass wir keines haben. der letzte fetisch, der uns architekten als gestalterische restaussage bleibt, ist, die fläche à la i-phone-ästhetik zu perfektionieren. flächenbündige anschlüsse, fugenlose böden, rahmenlose verglasungen sollen gewährleisten, dass sich "hochwertige" architektur vom alltäglichen standard abhebt.

nicht ohne selbstkritik muss man da bemerken, dass das alles eigentlich nicht auf dauer funktionieren kann. eigentlich wollen uns brauchen wir identität. wo die in unseren globalisierten, durchgeregelten zeiten herkommen kann, ist eine große frage der gegenwärtigen deutschen architektur.

2

RJauch | 06.06.2016 15:01 Uhr

Endpunkt der Moderne

Die Moderne ist am Endpunkt angelangt. Man sieht auch an diesem Wettbewerb wie verzweifelt versucht wird die Fassaden modern zu halten, man will sich nicht eingestehen das vor der Moderne doch vieles besser war. Die Tendenz geht wieder zum Stein, zur zeitlosen Lochfassade...bezeichnend das gerade Harris und Kurrle mit einem derartigen Entwurf gewinnen!

1

stadt | 05.06.2016 20:39 Uhr

Endpunkt

Die europäische Architektur scheint zur Zeit wirklich an einer Art Endpunkt angekommen zu sein,
so weit das Auge reicht – nur noch Belangloses.

 
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1. Preis: harris + kurrle Architekten

1. Preis: harris + kurrle Architekten

2. Preis: Wittfoht Architekten

2. Preis: Wittfoht Architekten

3. Preis: Schulz und Schulz

3. Preis: Schulz und Schulz

Anerkennung: Knerer und Lang Architekten

Anerkennung: Knerer und Lang Architekten

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