Wasser hat es den Norwegern angetan. Reißende Flüsse, eisige Gletscher und vor allem die kilometerlange Küste mit ihren imposanten Fjorden prägen das Land. Auch architektonisch spielt das nasse Element eine zentrale Rolle: Die Palette reicht vom Unterwasserrestaurant über extravagante Hotels und Besucherzentren bis zu Servicehäuschen. Mindestens der Ausblick geht bei vielen Gebäuden aufs Wasser hinaus.
Ein neues Bauwerk widmet sich dem Wasser und seiner Lebewelt nun auch inhaltlich. Auf einem alten Osloer Flugplatz direkt am Fjord soll ein Aquarium entstehen. Mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern und einem Beckeninhalt von mehr als sieben Millionen Litern Wasser wird es das größte Aquarium Nordeuropas werden.
Der Entwurf im Stadtteil Fornebu, am westlichen Rand der norwegischen Hauptstadt gelegen, stammt von Haptic Architects (Oslo/London). Markant ist das sanft ins Wasser gleitende Dach, das in seiner Wellenform an die umliegende Schärenlandschaft angelehnt ist. Genau so wie Felsen im Wasser soll auch das Dach begehbar sein. Innen stehen neben dem Fischegucken Forschung und Wissensvermittlung im Fokus.
„Ein starkes Signal sendend, ist sein schönes und zurückhaltendes Design auf die norwegische Küste mit ihrer Vielzahl von Inseln zugeschnitten und spiegelt den Übergang zwischen Land und Meer wider“, schwärmt Bauherr Olav Hindahl Selvaag. Schließlich seien die Norweger durch die Beziehung zum Wasser geprägt, das Meer Grundlage ihres Wohlstands. Sein Unternehmen, die Selvaag-Gruppe, ist einer der größten Projektentwickler Norwegens.
Wie schon bei Renzo Pianos Astrup Fearnley Museet in Oslo – in der Teile der Kunstsammlung der Selvaag-Gruppe im Park ausgestellt sind – ist auch das Aquarium als öffentliche Anlage konzipiert. Einem kleinen Fischerdorf gleich sind mehrere Bauten um das Aquarium herum geplant, die Platz für Boots- und Surfclubs, Restaurants, Einzelhandel und Büros bieten. Auch ein öffentlicher Strand und ein Wasserflugzeugterminal sind vorgesehen. Als Teil des Masterplans Oslo Waterfront, entwickelt von Rodeo Architects (Oslo), wird der gesamte Stadtteil über eine neue Metro-Station und eine Fährverbindung an die Innenstadt von Oslo angebunden. Der Baubeginn ist 2020, die Eröffnung für 2023 geplant. (kat)
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Robert | 27.02.2018 16:52 UhrWasser hat es den Norwegern angetan.
"Wasser hat es den Norwegern angetan." was ist das für ein Satz?