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30.03.2009
Zwischen Pop-Art und Postmoderne
Hans Hollein wird 75
Wer Hans Hollein heute erlebt, begegnet einem wachen älteren Herrn mit unverkennbarer Wiener Sprachfärbung. Heute kann er für sich in Anspruch nehmen, zu den wichtigsten österreichischen Architekten der Gegenwart zu zählen. Als er anfing, war er dagegen Avantgarde: In der für ihn so typischen Mischung aus Kunst, Design und Architektur positionierte er sich in den frühen sechziger Jahren in Wien zunächst im Kreise revolutionärer Künstler, die sich gegen die „Alleinherrschaft des trivialen Funktionalismus“ wandten. Auch Friedensreich Hundertwasser gehörte dazu. Zuvor hatte Hollein nach einem Studium in Wien länger in den USA gelebt.
Bekannt wurde er mit der Ausgestaltung zweier Wiener Läden (1964/65 und 1972/74), die als Gesamtkunstwerke irgendwo zwischen Pop-Art und Postmoderne weltweite Beachtung fanden. Unter seinen größeren Bauten der späteren Jahre zählen einige der Meilensteine der internationalen Postmoderne, darunter das zerklüftete Museum Abteiberg in Mönchengladbach (1972-82), das tortenstückförmige Museum für moderne Kunst in Frankfurt (1983-91) und das Haas-Haus (1985-90), das in der Wiener Altstadt direkt am Stephansdom von Vielen als Provokation aufgefasst wurde.
Hans Hollein wird am heutigen Montag 75 Jahre alt. Wir gratulieren und wünschen ihm viele weitere kreative Jahre. Die Voraussetzungen sind gegeben: Jüngst hat er je einen Wettbewerb für einen Campus in Lima und einen Turm in Shenzen gewonnen.
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